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Referat Naher/Mittlerer Osten und Nordafrika

FES diskurs | Auf Wiedersehen?

Um das Fach- und Arbeitskräftepotenzial für Deutschland langfristig zu sichern, rückt das Abwanderungsverhalten zugewanderter Personen derzeit stärker in den Fokus von Politik und Forschung. Diese Studie gibt einen differenzierten Überblick auf die Daten- und Forschungslage zu Abwanderungstendenzen und -motiven zugewanderter Personen und zeigt eine wichtige Forschungslücke auf: die Erfragung der Rück- und Weiterwanderungsabsichten und -motiven nach der Abwanderung.

Analyse der Daten- und Forschungslage zu Ab- und Rückwanderungsprozessen von Zugewanderten aus/nach Deutschland

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des zunehmenden Fach- wie auch Arbeitskräftemangels kommt der Steuerung von Zuwanderung eine zentrale Rolle zu.

Behördliche Statistiken zeigen aber, dass zwischen 2015 und 2022 insgesamt 12.465.001 Personen nach Deutschland ein-, aber auch 7.142.000 zugewanderte Personen wieder ausgewandert sind (Statistisches Bundesamt 2023). Somit rückt das Abwanderungsverhalten von Zugewanderten zunehmend in den Fokus von Politik und Forschung.

Ziel dieser Studie, die im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) von der Forschungseinrichtung Minor erarbeitet wurde, ist es, die Daten- und Forschungslage zu Ab- und Rückwanderungstendenzen und -motiven zugewanderter Personen zu analysieren und zu vergleichen.

Wie komplex Abwanderungs- und Zuwanderungsprozesse sind, die oft mehrere/verschiedene Gründe haben und selten linear verlaufen, wird durch die vorliegende Studie deutlich. Auch werden die Herausforderungen  des Forschungsfeldes ersichtlich: Statistische Modelle können selten die Komplexität von Migrationsverläufen und Wanderungsgeschehen abbilden und erfassen.

Die Autorin erarbeitet folgende zentrale Ergebnisse:

  1. Auf Zuwanderung folgt meist innerhalb von vier Jahren wieder eine Abwanderung
  2. Abwanderungsgeschehen rückt zunehmend in den Fokus von Politik und Forschung
  3. Unterschiedliche Forschungsergebnisse bezüglich der Abwanderungswahrscheinlichkeit von Zugewanderten nach bestimmten Merkmalen
  4. Abwanderungs- sowie Zuwanderungsprozesse sind komplex, multikausal und selten linear
  5. Das Rückkehr- und Weiterwanderungspotenzial nach der Abwanderung ist kaum erforscht

Dabei wird die wichtige Forschungslücke der Erfragung der Rück- und Weiterwanderungsabsichten und -motive nach der Abwanderung aufgezeigt. Die Erfragung solcher Absichten und der damit verbundenen Herausforderungen kann Hinweise und Handlungsempfehlungen für die Ausgestaltung der Zuwanderungspolitik sowie arbeitspolitischer- und integrationspolitischer Maßnahmen liefern.


Loschert, Franziska; Komitowski, Doritt

Auf Wiedersehen?

Analyse der Daten- und Forschungslage zu Ab- und Rückwanderungsprozessen von Zugewanderten aus/nach Deutschland
Bonn, 2024

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Über die Autorin

Dr. Franziska Loschert ist wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Minor – Wissenschaft Gesellschaft mbH im Projekt „Abwanderung aus Deutschland“ sowie bei Minor – Projektkontor für Bildung und Forschung in den Projekten „IQ Fachstelle Einwanderung und Integration“ und „Chancengerechte Plattformarbeit“. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Arbeitsmarkt, Zuwanderung und Teilhabe.

Mitarbeit und Redaktion von Doritt Komitowski.Sie ist Volljuristin und leitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Minor – Projektkontor für Bildung und Forschung die IQ Fachstelle Einwanderung und Integration. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Aufenthaltsrecht, Zuwanderung und Arbeitsmarkt.


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