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Paper zur Fachkonferenz "Feuerwerk Statt Brennpunkt" des Netzwerk Bildung
Bild: © 2019 von minus design, Berlin
In der Bildungspolitik werden Sozialindizes eingesetzt, um Ungleiches ungleich zu behandeln. Schulen mit vielen Schüler_innen aus schwierigen sozialen Lagen sollen gezielt und eben ungleich behandelt werden, zum Beispiel indem sie mehr personelle und sachliche Ressourcen erhalten. Bei der Konstruktion und Umsetzung von Sozialindizes treten jedoch methodische und politische Herausforderungen auf. Der Beitrag stellt einige dieser Probleme vor, begegnet ihnen und skizziert Lösungsmöglichkeiten.
Sozialindizes erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Das zentrale Anliegen eines Sozialindex ist es, Ungleiches ungleich zu behandeln – sich also nicht folgender Erkenntnis zu verschließen: Das bestehende Bildungssystem, das sich dem Gießkannenprinzip verschrieben hat, taugt nicht, um die vorhandenen Ungleichheiten systematisch auszugleichen. Hier ist der Sozialindex ein Ansatz, um ein wenig mehr Bildungsgerechtigkeit im System herzustellen: Indem die systematisch ungleichen Kontextbedingungen, unter denen Bildung stattfindet, auch und vor allem mit einer ungleichen Ressourcenverteilung anzugehen.
Während Stadtstaaten wie Hamburg und Berlin bereits auf eine gewisse Tradition beim Thema Sozialindex blicken können, ist die kommunale Wirklichkeit in Flächenländern dürftig: von einem systematischen Einsatz eines sinnhaften schulscharfen Sozialindex auf kommunaler Basis sind beispielsweise Nordrhein-Westfalen oder Hessen weit entfernt. Andere Bundesländer haben dieses Instrument noch gar nicht wirklich entdeckt.
Aber es gibt Kommunen, die bereits für ihre eigenen Steuerungsmöglichkeiten einen Sozialindex im Kita- und/oder Schulsystem einsetzen. Von einigen Herausforderungen bei der Konstruktion und der möglichen Implementation wird im Folgenden berichtet.
Die grundsätzlichen Herausforderungen können dabei in zwei Aspekte unterteilt werden, die nicht immer trennscharf sind. Dies sind einerseits methodischstatistische Herausforderungen, wie die Auswahl von Indikatoren, die Gewichtung von Merkmalen, die Fragen nach Sozialraumindex, Schulstandortindex oder echtem, schulscharfen Index oder den aus dem Sozialindex abzuleitenden Unterstützungsbedarf der Schulen.
Der zweite Diskussionsblock ist politischer Natur. Es geht um Fragen der Transparenz, der möglichen Stigmatisierung, die Frage, welche Ressourcen gleich oder ungleich verteilt werden sollten, wozu der Sozialindex eigentlich genutzt werden kann und soll, die Frage, bis zu welchem Indexwert eine Schule noch benachteiligt ist; es geht um Fragen, was passiert, wenn sich im Zeitverlauf der Indexwert einer Schule dergestalt ändert, dass sie aus der Bedürftigkeit herausfällt. Die letzten Fragen können dabei nüchtern statistisch betrachtet werden, aber das Thema der Bildungsgerechtigkeit ist ein hochpolitisches. Insofern wäre es naiv zu glauben, hier nur mit statistischen Argumenten weiterzukommen.
Groos, Thomas
Paper zur Fachkonferenz "Feuerwerk statt Brennpunkt" des Netzwerk Bildung / Thomas Groos. - Berlin : Friedrich-Ebert-Stiftung, Abt. Studienförderung, 2019. - 11 Seiten = 900 KB, PDF-File. - (Netzwerk - Bildung)Electronic ed.: Berlin : FES, 2019
Publikation herunterladen (900 KB, PDF-File)
Politische Bildung an Schulen: Bestandsaufnahme, Rückschlüsse und Handlungsempfehlungen. Vorstellung und Diskussion von Studienergebnissen.
Bildung: Florian Dähne030 - 269 35 7056Florian.Daehne(at)fes.de
Arbeit: Susan Javad030 26935-8313Susan.Javad(at)fes.de
Digitalisierung: Stefanie Moser030 26935-8308Stefanie.Moser(at)fes.de