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Gerade einmal sechs Tage benötigten die Armenier_innen im April, um mit kreativen und friedlichen Massenprotesten den Rücktritt des früheren Präsidenten Sersch Sargsjan von seinem neuen Posten als Regierungschef zu erzwingen. Die Bevölkerung ist vom Gefühl, das Schicksal des kleinen Landes endlich selbst bestimmen zu können, euphorisiert. Doch wird sein Nachfolger Nikol Paschinjan, bis dato Oppositionspolitiker, die hohen Erwartungen der Menschen erfüllen und längst überfällige Reformen auf den Weg bringen können?
Bild: Diskussion im taz-Cafe über Armenien von FES Zara Batoyan, Aktivistin und Tigran Petrosyan, Journalist
Bild: Diskussion im taz-Cafe über Armenien von FES Barbara Oertel, taz, Felix Hett, FES, Zara Batoyan, Aktivistin und Tigran Petrosyan, Journalist
Darüber diskutierten am 05.06.2018 Zara Batoyan, Aktivistin, Sona Balasanyan, Soziologin und Felix Hett, FES-Auslandsmitarbeiter mit MdB Dirk Wiese, Koordinator für die zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit mit den Ländern der Östlichen Partnerschaft sowie mit Dr. Barbara Hendricks, Berichterstatterin der SPD-Fraktion für die Länder der Östlichen Partnerschaft. In einer öffentlichen Veranstaltung im taz-Café, zu der auch der Journalist Tigran Petrosyan hinzustieß, standen die Fragen im Zentrum, wie auf dem Weg zu einer konsolidierten Demokratie die Korruption im Land bekämpft, der politische Einfluss von Oligarchen zurückgedrängt und der gleichberechtigte Zugang von Frauen – die die Proteste mitgetragen kannten – zu politischen Ämtern gesichert werden kann. Abschließend appellierte Felix Hett an Medien und Politik in Deutschland, die Entwicklung in Armenien nicht durch eine geopolitische Brille als „pro-westlich“ oder „pro-russisch“ einzuordnen, sondern den innenpolitischen Reformkurs des Landes zu unterstützen.
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