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Die Bürgerinnen und Bürger blicken kritisch auf die EU und sehen den Nationalstaat in der Pflicht: Für nationalstaatliche Lösungen sprechen sich die Bürgerinnen und Bürger bei der Haushaltspolitik und bei sozialpolitischen Themen aus. Andererseits wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger EU-Lösungen für andere Politikbereiche: Außen- und Sicherheitspolitik, Besteuerung globaler Unternehmen, Datenschutz, Energieversorgung und Zuwanderung.
Bild: Für die repräsentative Studie wurden 7.000 Personen in acht Ländern befragt.
"Die aktuelle pauschale Debatte über mehr oder weniger Europa geht an den Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger des Kontinents vorbei", so Kurt Beck, Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) mit Blick auf die Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Studie (PDF).
Für die großangelegte Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut policy matters im September/Oktober 2015 7.000 Personen in acht Ländern*. Die Ergebnisse zeigen, dass die Finanz- und Eurokrise sowie die Flüchtlingskrise deutliche Spuren hinterlassen haben.
Nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung in den Mitgliedsstaaten, auch die Wahrnehmung der EU und die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger gehen auseinander.
Einerseits blicken sie kritisch auf die EU und sehen den Nationalstaat in der Pflicht:
Andererseits wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger EU-Lösungen für andere Politikbereiche:
Kurt Beck fasst die Ergebnisse so zusammen: "Für zentrale Probleme erhofft sich die europäische Öffentlichkeit klare europäische Antworten und auch ein Mehr an Europa. Zugleich aber setzen die Bürgerinnen und Bürger an anderer Stelle durchaus auf nationalstaatliche Lösungen." Der Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung gibt zu bedenken: "In Zeiten der Krise sollte die Politik diese Erwartungen ernst nehmen."
*Die acht Länder der Studie: Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Spanien, Schweden, Tschechische Republik und Slowakische Republik.
Die Studie "EU vor Bewährungsprobe – Was erwarten, worum sorgen sich die Bürger?" finden Sie hier (PDF). Die englischsprachige Fassung finden Sie hier (PDF).
Bei weiterführenden Fragen und für O-Töne wenden Sie sich bitte direkt an die Koordinatoren der Studie:
Arne SchildbergFriedrich-Ebert-StiftungInternationale PolitikanalyseHiroshimastraße 2810785 Berlin030 269 35 7743Arne.Schildberg(at)fes.de
Richard Hilmerpmg – policy mattersGesellschaft für Politikforschung und Politikberatung mbH.Hauptstraße 2010827 Berlin030 923 526 31110171 7411921richard.hilmer(at)policy-matters.de
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