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Die Erleichterung über die gefühlte Wahlniederlage von Wilders überdeckt eine handfeste Katastrophe.
Bild: von Picture Alliance
„Ein guter Tag für Europa“? „Ein Sieg der Vernunft“? „Der Deich hat gehalten“? Im deutschen Blätterwald herrscht mal wieder größte Einigkeit. Dabei wird das Ausbleiben des Größten Anzunehmenden Unfalls in den Niederlanden geflissentlich in einen Triumph der guten Sache umgedeutet. Auch in der niederländischen Presse selbst herrscht Erleichterung. Zitiert wird der siegreiche Ministerpräsident Mark Rutte, der den Niederländern bescheinigt, am Tag nach der Wahl in einem „normalen“ Land aufgewacht zu sein. Dabei wird das Votum als eine Art rettendes Wunder für die EU insgesamt gesehen. Geert Wilders ist abgeschmiert, die Populisten wurden entzaubert und der Traum der EU kann ohne Bremsen weiter geträumt werden.
Wenn nur die Realität nicht wäre. Denn von Normalität kann trotz der gefühlten Wahlniederlage von Wilders beileibe keine Rede sein.
Es ist doch so: Die mediale Tendenz, allein das Ausbleiben einer totalen Katastrophe als Riesenerfolg zu verbuchen, hat spätestens seit Donald Trumps Amtsantritt Konjunktur. Damit aber hat eine massive Verschiebung der Maßstäbe begonnen. Denn der linken Mitte in den Niederlanden (und in vielen anderen Ländern) bleibt nichts anderes übrig, als sich neu zu erfinden und Vertrauen bei den Wählerinnen und Wählern zurückzuerobern. Auch deshalb sollten die Sektkorken heute in der Flasche bleiben.Link zum IPG-Artikel
Ansprechpartner in der Stiftung:
Arne Schildberg
Weiterführende Links:
Hannes Alpen/ Michael Bröning/ Arne Schildberg: "Holländischer Käse"
Ralf Melzer: "Mehr Europa!"
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