Diese Webseite verwendet Cookies
Diese Cookies sind notwendig
Daten zur Verbesserung der Webseite durch Tracking (Matomo).
Das sind Cookies die von externen Seiten und Diensten kommen z.B. von Youtube oder Vimeo.
Geben Sie hier Ihren Nutzernamen oder Ihre E-Mail-Adresse sowie Ihr Passwort ein, um sich auf der Website anzumelden.
Braucht die EU eine Wachstumsoffensive in süd- und osteuropäischen Mitgliedstaaten, getragen von den wirtschaftsstarken EU-Staaten? Die Zustimmung in der EU-Bevölkerung gäbe es schon mal.
Die Europäische Union ist auf sechs Statuten aufgebaut. Darunter sind Prinzipien wie Subsidiarität, Supranationalität, Rechtstreue oder Solidarität. Insbesondere die Frage nach ausreichender Solidarität in der EU hat in den vergangenen Jahren immer wieder für mächtige Diskussionen gesorgt.
Dabei geht es häufig um angeblich mangelnde Solidarität der wirtschaftsstärkeren Mitgliedstaaten mit wirtschaftsschwächeren Ländern. Schnell gelten die Einen als „unsolidarisch“ und „egoistisch“ und den Anderen wird oftmals Undankbarkeit und fehlende Anstrengungen vorgehalten.
Quelle dieser Debatte sind die großen wirtschaftlichen Disparitäten, die innerhalb der Union herrschen. Ein Beispiel: Bezogen auf das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf reicht die Spanne von der Hälfte des EU-Durchschnitts in Bulgarien bis zum zweieinhalbfachen des EU-Durchschnitts in Luxemburg. Alleine Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien machen mehr als die Hälfte des gesamten BIP in der EU aus. Diese Zahlen offenbaren enorme Unterschiede der Wirtschaftskraft zwischen nord-/westeuropäischen und süd-/osteuropäischen Mitgliedstaaten.
Zur Verringerung der Disparitäten zwischen den Mitgliedstaaten sind Investitionen in Infrastruktur- und Bildungsmaßnahmen in den wirtschaftsschwächeren Mitgliedstaaten notwendig, die von der gesamten Union getragen werden müssten. Dass hierfür eine generelle Bereitschaft in der EU-Bevölkerung vorhanden ist, zeigt auch eine neue Umfrage der Friedrich-Ebert-Stiftung, die in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut „policy matters“ in acht EU-Staaten durchgeführt wurde. Demnach befürworten 56 Prozent der Bürger_Innen in der EU höhere Beitragszahlungen wirtschaftsstarker Länder für eine Wachstumsoffensive in Mitgliedstaaten aus Süd- und Osteuropa (siehe Abbildung 1).
Schaut man sich jedoch die Ergebnisse im Einzelnen an, sind Unterschiede je nach Land erkennbar. So finden sich in Ländern wie Spanien (78 Prozent), Italien (75 Prozent) oder die Slowakei (69 Prozent) klare Mehrheiten, sieht es bei den Bürger_Innen in den Niederlanden (35 Prozent), Schweden (44 Prozent) und Deutschland (48 Prozent) anders aus. Interessant sind die Resultate in Tschechien, da sich hier mit 52 Prozent nur eine knappe Mehrheit für eine Wachstumsoffensive in östeuropäischen Mitgliedstaaten durch höhere Beitragszahlungen begeistern kann.
Allerdings ist dieser Vorstoß im Vergleich zu anderen möglichen integrationsfördernden Maßnahmen eher unbeliebt. Eine stärkere Überwachung der Haushaltdisziplin oder die Einführung von länderspezifischen Mindestlöhnen erfreuen sich einer deutlich größeren Akzeptanz (siehe Abbildung 2).
Ansprechpartner in der Stiftung
Arne Schildberg
Hilmer, Richard
Eine repräsentative Acht-Länder-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung, durchgeführt von policy matters / Autor dieser Ausgabe: Richard Hilmer. - Berlin : Friedrich-Ebert-Stiftung, Abteilung Internationaler Dialog, Internationale Politikanalyse, August 2017. - 24 Seiten = 4 MB, PDF-File. - (Politik für Europa #2017 plus)Electronic ed.: Berlin : FES, 2017ISBN 978-3-95861-894-7
Publikation herunterladen (4 MB, PDF-File)
A representative eight-country study of the Friedrich-Ebert-Stiftung, conducted by policy matters / author: Richard Hilmer. - Berlin : Friedrich-Ebert-Stiftung, International Policy Analysis, August 2017. - 24 Seiten = 4 MB, PDF-File. - (Politik für Europa #2017 plus)Electronic ed.: Berlin : FES, 2017ISBN 978-3-95861-896-1
Bild: The Parthenon II von Stephen McParlin lizenziert unter CC BY-NC 2.0
Die Wirtschaftskrise in Südeuropa hat auf dramatische Art und Weise verdeutlicht: Gute Gesundheitspolitik in der EU umfasst den Kampf gegen soziale…
Trotz Brexit oder gerade wegen des Brexits? Das Vertrauen der Bürger_innen in die verbliebenen europäischen Mitgliedsstaaten erlebt derzeit einen…
Wie läuft es für die rechtspopulistischen Parteien in Europa? Laut Meinungsumfragen nimmt das Gesamtwähler_innenpotential in den letzten Jahren ab.…
Am 6. Dezember wurde Andrej Babis von Präsident Zeman zum neuen Premierminister ernannt. Wird das mitteleuropäische Land in Zukunft noch stärker auf…
Die europäische Politik wird immer wichtiger. Bei den diesjährigen Wahlen konnte sich das proeuropäische Lager behaupten. Für weitreichende Reformen…
Die EU soll sozialer, der Euroraum gleichzeitig stabiler werden. Was kann eine europäische Arbeitslosenversicherung dazu beitragen?
Nach der Bundestagswahl sind grundlegende Reformen der Eurozone wieder in weite Ferne gerückt!
Die Menschen in der EU schätzen die Arbeitnehmerfreizügigkeit. Ein skeptischeres Meinungsbild zeigt sich jedoch bei anderen Themen. Droht eine neue…
Am 15. Oktober 2017 finden die vorgezogenen Nationalratswahlen in Österreich statt. Die Strategiedebatten Österreich geben einen übersichtlichen…
Wie hält es Europas Linke mit der Migration? Ein neu erschienener Band liefert eine Bestandsaufnahme der aktuellen Debatte.
Die EU-Bürger können sich immer mehr Zusammenarbeit in der Verteidigungspolitik vorstellen. Das macht die EU aber noch lange nicht zur hochgerüsteten…
Entscheidend für die Zukunft der EU ist vor allem, was die Bürger_innen selbst für die Kernaufgaben der EU halten. Das Meinungsbild hat sich…
Trotz Brexit, Trump und Krisen: 60 Prozent der EU-Bürger wollen mehr Zusammenarbeit in Europa – in Deutschland sind es sogar 80 Prozent.
Das Verhältnis der EU-Bürger_innen zu ihrer Union war stets ambivalent. Nach Jahren der Skepsis ist nun ein neuer Trend erkennbar, dank einiger…
Hier geht es zur internationalen geschlechterpolitischen Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung. weiter
Perspektiven für eine gendergerechte globale Wirtschaft und Arbeitswelt in post-Corona-Zeiten. weiter
Feministische Forderungen aus dem Globalen Süden zum UN Global Digital Compact. weiter
Ein feministischer Aktionsrahmen für die Digitalwirtschaft