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Heteronormativität bezeichnet die Annahme, dass alle Menschen heterosexuell sind, Männer begehren Frauen, Frauen begehren Männer. Heterosexualität gilt als das „Normale“; alles Abweichende wie z.B. Homosexualität gilt als „unnormal“. Der Wortteil Normativität betont die gesellschaftliche Normvorgabe. Bewusst und unbewusst wird die Regelhaftigkeit des Heterosexuellen vorrangig präsentiert und gepflegt. Die heterosexuelle Ehe und die darauf gründende Kleinfamilie gelten als der zeitlos gültige Normalfall der Lebensgestaltung.
Heteronormativität betont die gesellschaftlich vorherrschende Zweigeschlechtlichkeit oder auch Binarität. Anzuerkennen ist, dass für einen überwiegenden Teil der Bevölkerung ihre Geschlechtsidentität als Frau oder Mann außer Zweifel steht. Für viele verändert sie sich im Laufe des Lebens nicht, genauso wenig wie ihre sexuelle Orientierung. Heteronormativität geht jedoch von der Unveränderlichkeit und Allgemeingültigkeit aus. Sie setzt die Norm.
Wer sich der Heteronormativität nicht unterwirft, ist mit Ausgrenzung und Diskriminierung konfrontiert. Auf Menschen, die sich als LSBTQI* (LGBTIQ+) identifizieren, lastet der Druck, sich vom gesellschaftlichen Anpassungszwang zu emanzipieren, sich zu outen und zum Anderssein zu bekennen.
Das Gegenkonzept zu Heteronormativität ist die Diversität. Sie schafft Raum, die Vielfältigkeit des Menschen und seiner vielen Formen von Identität wahrzunehmen und zu respektieren.
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