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Zu den Begrifflichkeiten, die Diskriminierung beschreiben, kam in jüngerer Zeit der Klassismus hinzu, in Anlehnung an den Klassenbegriff von Karl Marx. Er beschreibt Abwertung und Unterdrückung aufgrund der realen oder auch nur vermuteten sozialen Herkunft oder Position. Es ist eine Form der Benachteiligung, die Unterprivilegierte trifft. Den Angehörigen einer niedrigeren Klasse ist der soziale Aufstieg nur selten möglich, der berufliche Werdegang gestaltet sich schwierig. Die kulturelle Ausgrenzung beginnt mit Bemerkungen, dass die betroffene Person die falsche Kleidung trage, falsch spreche und sich falsch benehme.
Der Pionier der deutschen Klassismusforschung, der Soziologe Andreas Kemper, verweist als Ursache auf tief in der Gesellschaft verankerte Strukturen. Sie führten dazu, dass Kinder der Unterschicht weniger Bildungschancen haben. Studien bestätigen wiederholt, dass dies oftmals nicht an deren Leistungen liege: „Ein ganz großer Teil hat mit der sozialen Herkunft zu tun.“
Klassismus wird als demütigend empfunden und behindert die freie Entfaltung der Persönlichkeit. Vorurteile gegenüber niedrigen Klassen und bildungsfernen Schichten halten sich hartnäckig. Im größeren Kontext verhindert Klassismus die gesellschaftliche Partizipation, sei es in Institutionen, im Kulturbetrieb oder in der Politik.
Im universitären Bereich hat sich die Bewegung Arbeiterkind.de gebildet. Menschen, die als erste aus ihrer Familie Abitur machen, ein Studium beginnen und dabei Auswirkungen des Klassismus zu spüren bekommen, finden hier Unterstützung unter ihresgleichen.
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