Die FES wird 100! Mehr erfahren

Male Gaze

Was bedeutet Male Gaze?

Wörtlich übersetzt bedeutet Male Gaze „männliches Starren“. Der Begriff beschreibt die filmische Darstellung von Frauen durch die Augen eines Mannes: der Blickwinkel der Kamera simuliert den männlichen Blick. Frauen werden als Lustobjekt präsentiert und auf ihren Körper reduziert. Von Frauen ist oft mehr vom Körper zu sehen oder sie werden beim Zuhören gezeigt, während Männer beim Sprechen zu sehen sind.

 

Bereits in den 1970er Jahren prägte die britische Filmkritikerin Laura Mulvey den Begriff Male Gaze: Männer schauen, und Frauen sind dafür da, angeschaut zu werden. Drei männliche Blicke spielen zusammen: Der Mann, der den Film betrachtet, der Mann hinter der Kamera und der Mann, der die Frau im Film anstarrt.

 

Nach wie vor schreiben mehr Männer Drehbücher, führen mehr Männer Regie. Die Filmwirtschaft wird von Männern dominiert. Der Male Gaze hat zwar ein wenig nachgelassen, schließlich werden Filme nicht nur für Männer gemacht. Sogenannte starke Frauencharaktere stehen das eine oder andere Mal im Mittelpunkt, häufig jedoch genauso sexualisiert wie noch in den 1970er Jahren.

 

Die Art und Weise wie Frauen im Film, in der Werbung und auch in Unterhaltungsformaten des Fernsehens gezeigt werden, haben Auswirkungen. Hellhäutige, schlanke, attraktive Frauen gelten als Ideal, von Diversität keine Spur. Altwerden geht nicht, ab dem 30. Lebensjahr beginnt das Verschwinden der Frauen vor der Kamera, ab ihrem 50. Geburtstag sind sie nur noch ausnahmsweise präsent.

 


Quellen



Weitere Beiträge zum Thema Gender und Geschlechtergerechtigkeit:

Gender Weltweit

Saalitai Enger: Der Mantel der mongolischen Hirtin

Jargal Avirmed, eine mongolische Hirtin trägt einen traditionellen „Saalitai Enger"-Mantel und posiert in der Steppe vor einer Herde Yaks in die Kamera

Folge dem Duft der Milch und lerne das harte Leben Jargal Avirmeds, einer Hirtin im Altai-Gebirge kennen. Denn Hirtinnen nehmen in der mongolischen…


weitere Informationen

Gender Weltweit | Gewerkschaften international

Für mehr Geschlechtergerechtigkeit: Gewerkschaften als treibende Kräfte des Wandels stärken

Symbolhafte Figuren in der Seitenansicht in bunten Farben. Männer und Frauen gemischt in verschiedenen Berufskleidungen

Gewerkschaften sind treibende Kräfte des gesellschaftlichen Wandels. Wandel kann aber nur dann nachhaltig gelingen, wenn er geschlechtergerecht ist.…


weitere Informationen

Gender | Kulturpolitik | Publikation

FES impuls | Gute Arbeitsbedingungen am Theater – auch für Familien?

Cigdem Teke, Christiane Paul und Edgar Eckert bei der Fotoprobe zum Theaterstück 'Prozess' im Maxim Gorki Theater. Berlin, 19.09.2024

Wie können gute und für Mensch und Umwelt nachhaltige Arbeitsbedingungen am Theater aussehen?


weitere Informationen

Gender | Gender Weltweit | Frieden und Sicherheit

Deutsche Außenpolitik im Kontext von Gaza: Widersprüche der deutschen feministischen Außenpolitik und Perspektiven menschlicher Sicherheit

Angeschnittener blauer Kreis als Rahmen unm den Titel der Publikation

Die Autorinnen Barbara Mittelhammer, Leonie Stamm und Lydia Both analysieren die Ansprüche und Widersprüche deutscher Außenpolitik im Kontext…


weitere Informationen

Gender | Gender und Vielfalt | Geschlechterpolitik | Denkanstoß Geschichte

Neues aus der Erschließung: Der Teilnachlass Elfriede Eilers

Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) Elfriede Eilers bei der Bundesfrauenkonferenz der SPD in Bremen am 30.11.1974. Rechte: J.H. Darchinger / FES [6/FOTA046175].

Das AdsD hat kürzlich den Teilnachlass Elfriede Eilers erschlossen. Aus diesem Anlass widmen wir uns in unserem aktuellen Blogbeitrag der…


weitere Informationen
nach oben