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Vom Hashtag zum neugeprägten Begriff: #Metoo steht für sexuelle Übergriffe und männlichen Machtmissbrauch. Die aus dem Englischen stammende Kurzphrase bedeutet wörtlich: „Ich auch“ und meint: „Mir ist das auch passiert“. Der Hashtag fand weltumspannende Bedeutung, denn zahllose Frauen und auch einige Männer brachen weltweit ihr Schweigen als Betroffene von sexualisierter Gewalt.
#Metoo hat eine Vorgeschichte. Im Oktober 2017 veröffentlichte die New York Times einen Artikel, der dem mächtigen Filmproduzenten Harvey Weinstein sexuelle Belästigung vorwarf. Zehn Tage später rief die Hollywood-Schauspielerin Alyssa Milano Frauen dazu auf, ihre Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen via Twitter unter dem Hashtag #Metoo zu veröffentlichen. Den Hashtag hatte die US-amerikanische Aktivistin Tarana Burke bereits 2006 benutzt, um auf sexuellen Missbrauch an Schwarzen Frauen aufmerksam zu machen. Noch am gleichen Tag, dem 15. Oktober 2017, trendete der Hashtag mit 200.000 Tweets. Auf Facebook wurde er innerhalb von 24 Stunden in über 12 Millionen Postings verwendet.
Da sich insbesondere prominente Frauen aus dem Showgeschäft als Betroffene sexualisierter Gewalt offenbarten und ebenso prominente Männer als Täter erkennbar wurden, befeuerte dies die Popularität des Begriffs #Metoo. Bereits Anfang 2013 hatte der Hashtag #Aufschrei in Deutschland eine Bekenntniswelle auf Twitter ausgelöst. Doch erst #Metoo führte zu zahlreichen Konsequenzen, vor allem bei Führungspositionen im Bereich von Kultur, Politik und Wissenschaft in vielen Ländern der Welt. Mächtige Männer, die ihre Position zu sexuellen Übergriffen ausgenutzt hatten, mussten zurücktreten oder wurden entlassen.
In der Konsequenz beklagten etliche Männer ihre Unsicherheit im Umgang mit Frauen. Sie verstehen jedoch nicht den Unterschied von Flirt und sexuellem Übergriff. In Deutschland wurde aufgrund der vielen Vorkommnisse im Bereich von Film, Fernsehen und Theater die Themis-Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt eingerichtet. Auch in der übrigen Arbeitswelt gibt es nunmehr eine neue Aufmerksamkeit für Alltagssexismus. Metoo wurde zum Schlagwort für Machtmissbrauch am Arbeitsplatz.
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