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An alles zu denken, an was gedacht werden muss, das bedeutet Mental Load. Wortwörtlich ist es die Last im Kopf. Sie trifft in erster Linie Frauen, die in der Partnerschaft neben der eigenen Berufstätigkeit den Haushalt versorgen und vom Zeitpunkt der Geburt an die Kinder betreuen. Diese Selbstverständlichkeit des „Kümmerns“ ist ein Stress, den niemand sieht, und der bis zum Burn Out führen kann.
Einen Ausweg aus der „Mental Load Falle“ hat die Psychologin Patricia Cammarata beschrieben. Er besteht im Wesentlichen in einer partnerschaftlichen Aufteilung der Care-Arbeit. Dazu gehören für die Frau Verantwortung abzugeben und Aufgaben loszulassen. Für den Partner bedeutet dies, sich von der Haltung „ich helfe im Haushalt“ zu verabschieden. An ihre Stelle treten eine gerechte Aufteilung von Zuständigkeiten im Familienalltag und die Aussicht auf neue Freiräume, wie auch der Gewinn, wieder als Paar füreinander da zu sein.
Zahlen des Statistischen Bundesamtes von 2019 zeigen, dass die Hausarbeit immer noch zu 72 % von Frauen geleistet wird, bei der Kinderbetreuung liegt der Anteil bei 88 %. Während der Corona- Pandemie hat der Mental Load sogar noch zugenommen, durch die Arbeit im Homeoffice bei gleichzeitiger Schließung von Kitas und Schulen. Die Soziologin Prof. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin, beobachtete eine Retraditionalisierung in der Rollenverteilung von Müttern und Vätern. In dieser Situation Mental Load überwinden zu wollen, erfordert eine große, gemeinsame Kraftanstrengung von Elternpaaren.
In Regenbogenfamilien gelingt die partnerschaftliche Verteilung etwas leichter, weil die heteronormative Lebensgestaltung mehr in Frage gestellt wird. Die Gefahr der Mental Load Falle ist dennoch gegeben.
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