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Wenn Menschen aufgrund äußerlicher Merkmale, wegen ihres Namens, ihrer Herkunft, Religion oder auch ihrer Kultur abgewertet werden, ist das Rassismus. Ihre individuellen Fähigkeiten und Eigenschaften werden nicht gesehen, gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft wird bestritten. Rassismus kann zu aggressiven Akten mit psychischer und physischer Gewalt führen, zu Terrorakten und Völkermord.
In Deutschland ist das Bewusstsein über rassistisches Verhalten nicht sehr ausgeprägt. Und doch ist Rassismus allgegenwärtig. Es beginnt mit der Frage: „Wo kommst du her?“ Eine Frage, die aus dem Impuls heraus gestellt wird, dass die betroffene Person als „nicht-deutsch“, als „nicht-weiß“ und damit als anders und nicht zugehörig empfunden wird. Dies immer wieder gefragt zu werden, ist sehr verletzend, genauso wie die Bemerkung: „Du sprichst aber gut deutsch“. Eine rassistische Beleidigung ist die Aufforderung „Geh zurück, wo du herkommst!“
Der Begriff Rassismus wurde in den USA in den 1920er und 30er Jahren gebildet. 1965 hat die UN erstmals ein internationales Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung formuliert. Es gibt allerdings eine begriffliche Korrektur: In Deutschland wurde 2019 mit der „Jenaer Erklärung“ dazu aufgerufen, den Begriff „Rasse“ nicht mehr zu verwenden. Menschen, egal wie sie aussehen, gehören alle zur Rasse Mensch. Die biologischen Unterschiede zwischen den Ethnien sind minimal. Die Grünen fordern deshalb die Streichung des Begriffs Rasse aus dem Grundgesetz. Die Begriffe „rassistisch“ und Rassismus sollen aber bleiben, weil sie die passenden Wörter für abwertendes Denken und Verhalten sind.
Politische Eigenbezeichnungen von Menschen mit Rassismuserfahrung sind BPoc, PoC und BiPoC. Unterschieden wird u.a. zwischen anti-Schwarzem, anti-muslimischem oder anti-asiatischem Rassismus. Institutioneller Rassismus meint Diskriminierung, die von Institutionen einer Gesellschaft ausgeht und die sich in der Anwendung von Regeln, Vorschriften, Normen und Routinen zeigt. Ein Beispiel dafür ist racial profiling: polizeiliche Kontrollen allein aufgrund ethnischer Merkmale oder des physischen Erscheinungsbildes einer Person. Struktureller Rassismus bezieht sich auf historisch und sozial gewachsene Machtverhältnisse, die tief in den Strukturen, Diskursen oder Bildern einer Gesellschaft verankert sind.
Eine Ungleichbehandlung aufgrund der ethnischen Herkunft oder aus rassistischen Gründen ist verboten. Zur Durchsetzung des Gleichbehandlungsgebotes wurden das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und die Antidiskriminierungsstelle des Bundes geschaffen.
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