Antifeminismus in Deutschland in Zeiten der Corona-Pandemie
Die Kurz-Studie „Antifeminismus in Deutschland in Zeiten der Corona-Pandemie“ von Rebekka Blum und Judith Rahner erklärt die Zusammenhänge zwischen Geschlechter(un)gerechtigkeit, Antifeminismus und Corona-Verschwörungserzählungen. Sie beleuchtet damit einen bisher selten betrachteten Zusammenhang von aktueller Relevanz. Denn menschenverachtende Ideologien, Verschwörungerzählungen und antidemokratische Ideen gewinnen derzeit im Verlauf der Pandemie massiv an Aufmerksamkeit.
Das ist kein Zufall: Rechtspopulistische und rechtsextreme Akteur_innen bieten Menschen in Krisenzeiten Deutungsangebote an, um ihre menschenfeindlichen Ideologien populär und anschlussfähig zu machen. Die Expertise wirft einen aktuellen und vertiefenden Blick darauf. Klar wird: Antifeministische Botschaften durchziehen das Corona-Verschwörungsmilieu. Sie bieten ein Instrument zur rechten Mobilisierung einer neuartigen Allianz aus Impfgegnerschaft, esoterischen Weltdeutungen, hartem Verschwörungsdenken, extrem Rechten und Bürger_innen, darunter viele Familien, die bisher nicht in einem extrem rechten Milieu auffällig waren.
Während die einen durch Kita-Schließungen und Homeschooling einen „geschlechterpolitischen Rückschritt“ befürchten, sehen rechtskonservative bis extrem rechte Stimmen die Corona-Pandemie als Chance für eine angestrebte Retraditionalisierung von Familie und Geschlechterverhältnissen. Sich für diese Position zu entscheiden, bedeutet auch, Akteur_innen zu unterstützen, die ein mindestens autoritäres Weltbild haben. Denn, so macht die Studie klar: Die ideologische Verschränkung von Antisemitismus, Rassismus und Antifeminismus, zeichnet dabei im Ganzen ein menschenfeindliches und antidemokratisches Bild einer Gesellschaft. Darin liegt eine Gefahr.
Die Studie ist auf Deutsch und Englisch verfügbar.
Ansprechpartner für die Studienreihe:
Florian Dähne
florian.daehne(at)fes.de
Die Studie als PDF-Download:
Blum, Rebekka; Rahner, Judith
Antifeminismus in Deutschland in Zeiten der Corona-Pandemie
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