Vereinigtes Königreich und der Brexit
Die Fallstudie „Vereinigtes Königreich und der Brexit“ von Nicole Katsioulis und Juliane Itta ist Teil unserer Studienreihe „Triumph der Frauen? Das weibliche Antlitz des Rechtspopulismus und -extremismus in ausgewählten Ländern“. Sie hinterfragt, welche Konsequenzen der Brexit im Bereich der Frauen- und Geschlechterpolitik mit sich bringt.
Die Bewegung für einen Austritt Großbritanniens aus der EU, dem sogenannten Brexit, ging primär von der EU-skeptischen und rechtspopulistischen Partei UKIP (UK Independence Party) aus. Sie waren nicht nur die Initiatoren, sondern prägten auch die Debatte um das Referendum mit nationalistischen Theorien, Immigrationsfeindlichkeit und Elitenhass. Geschlechterpolitik auf der anderen Seite spielte kaum eine Rolle für die UKIP und zeigt sich lediglich an ihrem heteronormativ geprägten Familienbild.
Gleichzeitig ist Großbritannien durch den Austritt aus der EU nicht mehr verpflichtet die EU Frauen- und Gleichstellungsrechte umzusetzen. Die EU-Mindeststandards im Bereich Geschlechterpolitik wirken in Großbritannien auch als Bremse gegen nationale Deregulierungstendenzen. Hier besteht also das Risiko, dass Großbritannien hinter die geschlechterpolitischen Standards der EU zurückfällt. Von der den Brexit begleitenden Austeritätspolitik bis zu nationalen Deregulierungstendenzen zeigt die Studie auf, dass der Brexit in vielen Aspekten einen Rückschritt für Frauen- und Geschlechterpolitik in Großbritannien bedeutet.
Mehr noch: Wird der Brexit zum rechtspopulistischen Vehikel zur Veränderung einer Gesellschaft? Und wie viel Einfluss haben marginale Parteien, die bis dato nie eine Wahl gewonnen haben, um den politischen Diskurs eines Landes zu verschieben?
Die Studie ist auf Deutsch und Englisch verfügbar.
Ansprechpartner für die Studienreihe:
Florian Dähne
florian.daehne(at)fes.de
Die Studie als PDF-Download:
Itta, Juliane; Katsioulis, Nicole
Fallstudie Vereinigtes Königreich und der Brexit
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