Heute: Unser Festakt im Haus der Geschichte Bonn

Ansprechpartner

PD Dr. Stefan Müller

0228 883-8068

Stefan.Mueller(at)fes.de 

Abteilung

Archiv der sozialen Demokratie

 

FES impuls | Die CO2-Bepreisung im Umbruch: Was kann das Klimageld leisten?

Ab dem Jahr 2027 gilt der Europäische Emissionshandel auch für Gebäude und den Straßenverkehr. Was bedeutet das für die Entwicklung der CO2-Preise und welche Rolle kann das Klimageld spielen?

Mit der Ausweitung des Europäischen Emissionshandels (EU-ETS) auf CO2-Emissionen im Gebäudebereich und Straßenverkehr im Jahr 2027 rückt die Frage der sozialen Auswirkungen und der gesellschaftlichen Akzeptanz steigender CO2-Preise immer stärker in den Fokus. Für beide Aspekte wird der Einführung eines Klimagelds eine zentrale Rolle zugeschrieben.

Welche Faktoren können die Preisentwicklung im neuen EU-ETS2 beeinflussen und welchen Beitrag kann ein Klimageld in der Phase steigender CO2-Preise leisten, um den Übergang zu Klimaneutralität sozial zu gestalten?

In seiner Analyse kommt Michael Pahle zu dem Schluss, dass sehr hohe Preise zwar möglich sind, die Preisentwicklung aber grundsätzlich mit großen Unsicherheiten behaftet ist. Empirische Studien legen nahe, dass ein Klimageld kein Königsweg für die Akzeptanz der CO2-Bepreisung ist. Im Fall (sehr) hoher ETS2-Preise könnten die zusätzlichen Einnahmen aber dafür verwendet werden, gezielt temporäre soziale Härten abzufedern.

Das Klimageld kann also in der Übergangsphase zur Klimaneutralität durchaus ein sinnvolles Instrument im Rahmen eines größeren Politik-Mixes sein, der vor allem auf gezielte Fördermaßnahmen für bedürftige Haushalte setzt, um diesen den Umstieg auf klimaneutrales Heizen und Mobilität zu ermöglichen.


Pahle, Michael

Die CO2-Bepreisung im Umbruch

Was ist vom ETS2 zu erwarten, was kann ein Klimageld leisten?
Bonn, 2024

Zum Download (PDF) (360 KB, PDF-File)


Über den Autor:

Dr. Michael Pahle ist Leiter der Arbeitsgruppe "Klima- und Energiepolitik" am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Er hat an der TU Berlin in Wirtschaftswissenschaften promoviert. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Emissionshandelssysteme, öffentliche Unterstützung für CO2-Bepreisung und regulatorische Strategien zur Erreichung von Klimaneutralität. Er leitet die Forschungsaktivitäten zu "Europäischer Klima- und Energiepolitik" im BMBF-Projekt Ariadne, dem größten sozialwissenschaftlichen Forschungsprojekt zur Energiewende in Deutschland.


Diese Veröffentlichung der Friedrich-Ebert-Stiftung entstand in Kooperation mit der Klima-Allianz Deutschland e.V. und wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. 


Neueste Blogbeiträge

Protestieren in der Vereinigungsgesellschaft: Wellen und Deutungen ostdeutscher Arbeitskämpfe der frühen 1990er-Jahre

Demonstrant:innen vor einem BEtriebsgelände halten Protestschilder und eine Fahne der IG Metall

In Ostdeutschland gab es bereits Monate vor der Revolution erste Betriebsproteste. Oft waren es Konflikte um Produktionsfragen, schlechte Arbeitsbedingungen und Lohnungleichheiten – Themen, die in der Bundesrepublik Teil der institutionalisierten Mitbestimmung sind. Das änderte sich mit der Einheit.


weitere Informationen

Protestieren nach 1989: Arbeitskämpfe in Ostdeutschland in den frühen 1990er-Jahren

Arbeiter des Bergwerks mit Helmen und Arbeitskleidung unter Tage

In der ersten Hälfte der 1990er-Jahre kam es auf dem Gebiet der ehemaligen DDR zu zahlreichen betrieblichen Auseinandersetzungen. Die meisten von ihnen sind heute vergessen. Die Protestereignisse erscheinen jedoch zu Unrecht als Fortsetzung der Revolution von 1989.


weitere Informationen

Glasnegative: Ein Blick in die Vergangenheit

Ein Glasnegativ, das eine Lachmöwe zeigt, wird von einer Hand in Gummihandschuhen gegen das Licht gehalten

Glasnegative stehen bis heute bei Sammler*innen und Fotografie-Liebhaber*innen hoch im Kurs. Kein Wunder, erinnern diese doch an die Anfänge der Fotografie, als ein Klick auf den Auslöser nicht reichte, um ein schönes Foto aufzunehmen.


weitere Informationen
nach oben