Diese Webseite verwendet Cookies
Diese Cookies sind notwendig
Daten zur Verbesserung der Webseite durch Tracking (Matomo).
Das sind Cookies die von externen Seiten und Diensten kommen z.B. von Youtube oder Vimeo.
Geben Sie hier Ihren Nutzernamen oder Ihre E-Mail-Adresse sowie Ihr Passwort ein, um sich auf der Website anzumelden.
Die Pandemiefolgen sind noch nicht bewältigt, die Inflation hoch, die Klimakrise immer virulenter, da entstehen mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und dessen Folgen für Sicherheit und Energieversorgung weitere Herausforderungen für die »Mitte«. Unsicherheiten und Verteilungskonflikte bieten das Einfallstor für antidemokratische Positionen und rechtsextreme Ideologien, wie auch zur Abwertung der »Anderen«.
Die Demokratie, ihre Grundprinzipien, Abläufe und Institutionen werden von einigen zunehmend mit Distanz betrachtet. Zugleich geht eine demokratiefeste »Mitte« auf klare Distanz zu den Feinden der Demokratie. Will und kann sie diese Distanz überbrücken?
Die neue FES-»Mitte-Studie« 2022/23 beleuchtet rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen und Hintergründe und regt zur Debatte an.
Andreas Zick / Beate Küpper / Nico Mokros
Die distanzierte Mitte. Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland 2022/23 Hg. für die Friedrich-Ebert-Stiftung v. Franziska Schröter
Verlag J.H.W. Dietz Nachf., Bonn 2023. 424 S., Broschur, 17,00 € ISBN 978-3-8012-0665-9
Jede zwölfte Person in Deutschland teilt ein rechtsextremes Weltbild. Mit 8 % ist der Anteil von Befragten der Mitte-Studie 2022/23 mit klar rechtsextremer Orientierung gegenüber dem Niveau von knapp 2 bis 3 % in den Vorjahren erheblich angestiegen. Dabei befürworten mittlerweile über 6 % eine Diktatur mit einer einzigen starken Partei und einem Führer für Deutschland (2014-2021: 2-4 %). Über 16 % behaupten eine nationale Überlegenheit Deutschlands, fordern »endlich wieder« Mut zu einem starken Nationalgefühl und eine Politik, deren oberstes Ziel es sein sollte, dem Land die Macht und Geltung zu verschaffen, die ihm zustehe (2014-2021: 9-13 %). Zudem ver-treten die Befragten mit fast 6 % vermehrt sozialdarwinistische Ansichten und stimmen zum Beispiel der Aussage zu »Es gibt wertvolles und unwertes Leben.« (2014-2021: 2-3 %). Auch der Graubereich zwischen Ablehnung und Zustimmung zu den rechtsextremen Einstellungen ist jeweils deutlich größer geworden. Die politische Selbstver-ortung von Befragten hat rechts der Mitte mit 15,5 % ebenfalls von zuvor knapp 10 % deutlich zugenommen.
Das Vertrauen in die Institutionen und in das Funktionieren der Demokratie sinkt auf unter 60 %. Ein erheblicher Teil der Befragten vertritt verschwörungsgläubige (38 %), populistische (33 %) und völkisch-autoritär-rebellische (29 %) Positionen. Im Vergleich zur Befragung während der Coronapandemie 2020/21 ist dies ein Anstieg um rund ein Drittel und auch zum Jahr 2018/19 ist der Anteil potenziell demokratiegefährdender Positionen gestiegen. So denken beispielsweise inzwischen 32 %, die Medien und die Politik würden unter einer Decke stecken (2020/21: 24 %). Zudem stimmen in der aktuellen Mitte-Studie mit 30 % fast doppelt so viele Befragte wie noch vor zwei Jahren der Aussage zu: »Die regierenden Parteien betrügen das Volk.« und ein Fünftel meint: »Unser Land gleicht inzwischen mehr einer Diktatur als einer Demokratie.« (2020/21: jeweils 16 %). Die Billigung und Rechtfertigung politischer Gewalt haben auch deutlich zugenommen. 13 % sind der Auffassung, einige Politiker:innen hätten es verdient, wenn »die Wut gegen sie« in Gewalt umschlägt (2020/21: 5 %).
34 % der Befragten meinen, Geflüchtete kämen nur nach Deutschland, um das Sozialsystem auszunutzen. 16,5 % unterstellen jüdischen Menschen, heute ihren Vorteil aus der Vergangenheit des Nationalsozialismus ziehen zu wollen. Weitere 19 % schließen sich diesem Vorwurf teilweise an – diese ambivalenten und uneindeutigen Haltungen gegenüber antisemitischen Positionen wie auch anderen Formen von Abwertungen und Vorurteilen nehmen zu. 17 % machen die Identität von Trans*Menschen verächtlich und rund 11 % fordern, Frauen sollen sich wieder mehr auf die Rolle als Ehefrau und Mutter besinnen. Auch Klassismus als die Abwertung aufgrund des sozialen Status von Menschen ist weit verbreitet. Etwas mehr als ein Drittel teilt etwa die Auffassung, Langzeitarbeitslose würden sich auf Kosten der Gesellschaft ein bequemes Leben machen (35 %). Insgesamt übersteigt die Tendenz zur Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit in der aktuellen Mitte-Studie sogar das hohe Vor-Corona-Niveau von 2018/19. Jede:r zehnte Befragte ist dabei grundsätzlich verschiedenen Minderheiten in der Gesellschaft gegenüber feindselig und diskriminierend eingestellt.
Angesichts der vielen jüngeren Krisen wie der Pandemie, dem Ukrainekrieg, der Inflation, dem Klimawandel und anderen ungelösten Problemen äußern rund 42 % der Befragten Unsicherheit. Doch zur Frage, wie die Gesellschaft den Mehrfachkrisen begegnen soll, ist die Bevölkerung zwiegespalten: 53 % befürworten eine Rückbesinnung auf das Nationale, fordern eine Schließung nach außen und erachten vermeintlich deutsche Werte, Tugenden und Pflichten als wesentlich für den Umgang mit den Krisen. Dies geht mit einer höheren Zustimmung zu demokratiegefährdenden Einstellungen einher. Demgegenüber stehen rund drei Viertel der Befragten zu einer offenen Gesellschaft und sagen, es komme jetzt vor allem auf Zusammenhalt (79 %), Solidarität mit den Schwächsten (68,5 %) und auch darauf an, auf die Wissenschaft und Expert:innen zu hören (62 %). Diese Befragten haben wiederum deutlich seltener demokratiegefährdende und häufiger demokratiewahrende Einstellungen.
Knapp ein Drittel zeigt Verständnis für die Proteste und Blockaden von Klimaaktivist:innen und weitere 23 % finden diese zumindest teilweise nachvollziehbar. Sorgen vor den Folgen des Krieges in der Ukraine wie etwa steigende Energiepreise dämpfen jedoch die Zustimmung zur Energiewende und zum Klimaschutz. Mit 26,5 % aller Befragten meint sogar rund jede:r Vierte: „Wir sollten uns mit Russland einigen und wieder mehr Gas und Öl von dort beziehen.“ Wer darüber hinaus zum Krieg die Position vertritt, Russland wehre sich gegen eine »Bedrohung durch den Westen« (22,5 %), argumentiert auch sonst eher gegen die Energiewende und den Klimaschutz. Dieser Teil der Bevölkerung neigt wiederum deutlich häufiger zu Demokratiemisstrauen, Populismus und rechtsextremen Einstellungen. Umgekehrt gilt: Wer Vertrauen in die Demokratie hat, und Populismus zurückweist, ist klimapolitisch progressiver eingestellt. 65 % der Befragten halten jedoch mehr Bürger:innenbeteiligung bei der Energiewende für nötig. Daran kann demokratische Kultur anknüpfen.
13 % der Befragten berichten öfter oder häufig Einsamkeit zu erleben. Zugleich fühlen sie sich zuhause (28 %), auf der Arbeit (36 %), aber besonders auch im öffentlichen Raum (46 %) vermehrt unwohl. Wer denkt, ausgeschlossen und isoliert zu sein und das Gefühl hat, dass einem Gesellschaft fehlt, ist weniger krisenresilient, beteiligt sich politisch weniger und neigt eher zu menschenfeindlichen wie auch antidemokratischen Einstellungen als Personen, die seltener Einsamkeit erleben. Dabei wirkt sich der sozioökonomische Status ebenso auf das Erleben und Denken der Menschen zur Politik und Gesellschaft aus. Befragte mit weniger Einkommen, niedrigerem Schulabschluss sowie jene, die angeben, eher »unten« in der Gesellschaft zu stehen, äußern häufiger Vorurteile gegenüber als »fremd« markierten Gruppen. Doch gerade auch Befragte der sozioökonomischen Mitte gehen zunehmend auf gefährliche Distanz zu demokratischen Normen und Werten der Gleichwertigkeit aller Menschen. Entsicherung hat dabei ebenfalls einen entscheidenden Einfluss.
Franziska Schröter
Referentin für das Projekt "Gegen Rechtsextremismus" im Referat DGI
030/ 269 35 7311030/ 269 35 9240Franziska.Schroeter(at)fes.de
Leitung der Pressestelle
Johannes Damian
030 269 35-7038
Presse(at)fes.de
Karolin Paschedag Referat Demokratie, Gesellschaft, Innovation Projekt "Gegen Rechtsextremismus"030 269 35-7311forum.rex(at)fes.de
weiter
Die Mitte-Studien der Friedrich-Ebert-Stiftung geben Auskunft über die Verbreitung, Entwicklung und Hintergründe rechtsextremer, menschenfeindlicher und antidemokratischer Einstellungen in Deutschland. Seit 2006 gibt die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) etwa aller zwei Jahre eine neue Ausgabe der „FES-Mitte-Studie“ heraus. Seit 2014 ist dafür von wissenschaftlicher Seite das Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) an der Universität Bielefeld verantwortlich. Entwickelt wurde dieses Konzept gemeinsam mit den Wissenschaftler_innen um Brähler/Decker an der Universität Leipzig. Seit 2014 arbeitet die FES mit dem IKG zusammen und konnte so das Konzept der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (GMF) in die Reihe der Mitte-Studien integrieren und weiterentwickeln, das zuvor von 2002-2010 im Rahmen der Langzeitstudie „Deutsche Zustände“ untersucht wurde.
Im 2-Jahres-Rhythmus wird eine repräsentative Bevölkerungsumfrage durchgeführt. Nach einem wissenschaftlich anerkannten Prinzip wird dazu eine Stichprobe gezogen, die in ihrer Sozialstruktur (u.a. hinsichtlich Geschlecht, Alter, Bundesland und Bildungsstand) ungefähr der deutschen Wohnbevölkerung entspricht; sie also ein Abbild der Gesellschaft darstellt. Durch die Befragungssituation am Telefon ist die Hemmung, offen zu antworten, unter Umständen etwas höher als bei einer schriftlichen Befragung. Die berichteten Einstellungen sind daher eher als konservative Schätzung zu verstehen und fallen in anderen Umfragen teilweise höher aus. Die Ergebnisse aus dem aktuellen Erhebungszeitraum 2022/23 beziehen sich - wie schon in der Mitte-Studie 2020/21 - nicht nur auf Personen mit deutschem Pass, sondern auf die gesamte Wohnbevölkerung. Dennoch stellen Deutschkenntnisse eine Zugangshürde zur Befragung dar, da es finanziell leider nicht möglich ist, in andere Sprachen zu übersetzen. Mehr zur Methodik finden Sie hier.
Die Mitte einer Gesellschaft kann unterschiedlich bestimmt werden. In den Mitte-Studien meinen wir nicht nur die politische Mitte, sondern alle Teile der Bevölkerung, die theoretisch eine vermittelnde und auch stabilisierende Kraft in der Demokratie sein können. Es geht also nicht vorranging um rechtsextreme Strukturen, Gruppierungen und deren Mitglieder. Vielmehr sollen vorherrschende Behauptungen und Vorstellungen der Ungleichwertigkeit von Menschen in den Blick rücken, die zwar individuell unterschiedlich ausgeprägt sein können, aber in der Ganzheit und Wechselseitigkeit nur zu verstehen sind, wenn deren Verbreitung und Entwicklung in der Mitte der Gesellschaft analysiert und aufgedeckt werden. Hier können wir aber nur messen, worüber die Befragten bereit sind, Auskunft zu geben.
Es gibt einige Studien, die sich mit antidemokratischen, menschenfeindlichen und rechtsextremen Einstellungen befassen. Konzepte wie der „Thüringen-Monitor“ oder Studien zu GMF wie in München oder Solingen, beziehen sich auf die Mitte-Studien, das „Populismusbarometer“ der Bertelsmann Stiftung untersucht ähnliches, es gibt mittlerweile den Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa) des DeZIM und ähnliche Untersuchungen. Gleichzeitig entwickelten die Forscher_innen an der Universität Leipzig die sogenannten „Leipziger Autoritarismusstudien“ aus der Mitte-Zusammenarbeit heraus. Einstellungsforschung ist wissenschaftlich fundiert und erprobt und obwohl die verschiedenen Studien mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Methoden forschen, kommen sie doch oft zu ähnlichen Einschätzungen. Eine der Hauptforderungen der Mitte-Studien wird somit zur gelebten Demokratiepraxis: mehr Forschung und Analyse sorgt für mehr Debatte. Dazu tragen auch die Mitte-Studien gern weiter bei.
Nein. Die vorliegende Einstellungsforschung basiert nicht auf den einzelnen Antworten, sondern auf den Zusammenhängen und einem daraus resultierenden Muster der Antworten. So können wir zeigen, dass menschenfeindliche, rechtsextreme und antidemokratische Einstellungen nicht unabhängig voneinander bestehen, sondern miteinander verbunden sind. Wer also bereit ist, in einem Bereich abwertenden und diskriminierenden Aussagen zuzustimmen, tut dies wahrscheinlich auch in anderen Bereichen. Es braucht aber konstante Zustimmung zu mehreren Aussagen, um von einer manifest menschenfeindlichen, rechtspopulistischen oder rechtsextremen Einstellung sprechen zu können. Die einzelnen Aussagen werden in vielen anderen Studien ebenfalls eingesetzt und sind darauf geprüft, dass sie zuverlässig sind und das messen, was sie messen sollen.
Ausführlich erklärt in DLF Systemfragen vom 7.10.2024 "Ab wann ist jemand rechtsextrem?"
Nein. Der FOCUS behauptet z.B. fälschlicherweise, alle die „Ausländer“ sagen, würden von der Mitte-Studie als rechtsextrem eingestuft. Das ist natürlich nicht wahr. Wie Medien ihre Headlines wählen, liegt natürlich in deren Hand. Warum der Focus den Titel so gewählt hat, erschließt sich uns nicht, weil es im Text nicht weiter erklärt wird. Selbstverständlich sind wir nicht der Meinung, dass die Verwendung des Begriffes „Ausländer“ allein einen Aufschluss auf irgendwas gibt. In der Studie erfassen wir die Einstellungen gegen eine Gruppe, die als „Ausländer“ verallgemeinert herabgewürdigt wird und dies mit mehreren Aussagen aus rechtsextremen Milieus. Die Stiftung sowie die Wissenschaftler schreiben natürlich niemanden vor, wie zu reden sei, machen aber den Vorschlag, von herabwürdigenden Zuschreibungen wie irreführenden Begriffsbezeichnungen abzusehen.
Debattenkultur und Meinungsvielfalt sind wichtig, aber es muss dafür einen gesellschaftlichen Konsens geben, der auf Gewaltfreiheit und demokratischen Grundwerten basiert. Sobald Menschen abgewertet, in Gruppen sortiert und verallgemeinert werden oder Hass, Hetze oder klare Falschaussagen verbreitet werden, darf eine demokratische Gesellschaft nicht mehr tolerant sein. Meinungen dürfen nicht gleichgestellt werden mit Fakten und Hass ist nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt. In den Mitte-Studien kann beobachtet werden, wie selbst klar rechtsextreme Aussagen Zustimmung finden. Dies darf nicht normalisiert werden.
Das stimmt so nicht. Die Mitte-Studie betrachtet vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte des Nationalsozialismus antidemokratische Einstellungen, welche sich aus einer Ideologie der Ungleichwertigkeit von Menschen speisen. Und zwar zunächst einmal unabhängig davon, welchem politischen Lager sich die Befragten selbst zuordnen. Erst in einem zweiten Schritt prüfen wir empirisch, wer welche Einstellungen vertritt, und wo sich die Befragten politisch selbst verorten. Auch den Populismus erheben wir zunächst „politisch neutral“, müssen dann aber empirisch feststellen, dass er in Deutschland sehr eng mit einer Ungleichwertigkeitsideologie verknüpft ist, also überwiegend ein Rechtspopulismus ist.
Außerdem glauben wir, auch mit Blick auf die Gewalt- und Hasstaten, Terrorakte und Todesopfer rechter Gewalt, dass diese Herausforderung die größere für Deutschland ist und das sehen auch die Befragten überwiegend so, wenn sie Rechtsextremismus als größte Bedrohung für Deutschland markieren.
In diesem Jahr haben wir nun erstmal geprüft, inwieweit ideologisch rechte und linke Positionen tatsächlich in einer „Querfront“ vermischen. Hierfür haben wir zwei Aussagen zum Antikapitalismus bzw. zur Forderung nach Umverteilung genutzt, der als typisch für Linksextremismus gelten und in anderen Studien zu dessen Erfassung verwendet werden.
Bestimmte Begrifflichkeiten werden weiterhin benutzt, obwohl wir uns deren Wirkung und Historie bewusst sind. Zum Beispiel sprechen wir in unseren Texten von „Sinti_zze und Rom_nja“, während aber den Befragten am Telefon zum besseren Verständnis „Sinti und Roma“ vorgelesen wurde. Das gilt auch für das Gendern in den Fragen, im Text selbst versuchen wir geschlechtersensibel zu schreiben. Die Begriffe „Ausländer“ und „Ausländerfeindlichkeit“ oder auch „Fremdenfeindlichkeit“ haben einen sprachlichen Wandel erfahren, dem wir in unseren Texten versucht haben gerecht zu werden. Der Anschlag von Hanau war nicht „fremdenfeindlich“, sondern „rassistisch“! Um die Vergleichbarkeit der Daten aber weiterhin zu ermöglichen, wurden die Konzepte für die Untersuchung nicht umbenannt, vielmehr gehen wir in den Texten auf die Schwierigkeiten mit den Begriffen ein.
Die Konzepte sind im ständigen Wandel und deren Grenzen fließend. Es gibt sehr unterschiedliche wissenschaftliche Definitionen und darüber hinaus noch die vom Verfassungsschutz und die umgangssprachlichen. In den Mitte-Studien sprechen wir von „Rechtsaußen“ als Sammelbegriff, differenzieren darunter dann „rechtspopulistisch“ (antipluralistisch und rechtsradikal), „rechtsextrem“ (gewaltförmig, verfassungsfeindlich und antidemokratisch) und „neurechts“ (sich vom Nationalsozialismus/Faschismus abgrenzend) als Beschreibungen von Einstellungsmustern und einzelnen Ausprägungen. In Abgrenzung dazu ist „rechtsradikal“ zwar tendenziell nationalistisch, gewaltaffin und autoritär, aber nicht notwendigerweise antidemokratisch im Sinne des Ziels, die Demokratie abschaffen zu wollen. Wie sehr all diese Konzepte miteinander verschwimmen, kann man an den Korrelationen in der Studie sehen. (siehe auch unser Glossar)
Andreas Zick / Beate Küpper
Die geforderte Mitte. Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland 2020/21
Studie zum DownloadErgebniszusammenfassung/ Presse-HandoutWebseite
Andreas Zick / Beate Küpper / Wilhelm BerghanVerlorene Mitte - Feindselige Zustände Rechtextreme Einstellungen in Deutschland 2018/19
Andreas Zick / Beate Küpper / Daniela KrauseGespaltene Mitte - Feindselige Zustände Rechtextreme Einstellungen in Deutschland 2016
Studie zum Download
ProgrammErgebniszusammenfassung/ Presse-HandoutPressemitteilungBuchinformationDietz-Verlag
Andreas Zick / Anna Klein
Fragile Mitte - Feindselige Zustände. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2014
Dietz-VerlagPressemitteilungZusammenfassung
Oliver Decker / Johannes Kiess / Elmar BrählerDie Mitte im Umbruch - Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2012
PressemitteilungZusammenfassung der Ergebnisse
Medienecho Ein RBB-Interview mit dem Herausgeber der Studie Dr. Ralf Melzer finden Sie hier anhören.
Oliver Decker / Marliese Weißmann / Johannes Kiess / Elmar Brähler
Die Mitte in der Krise - Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2010
Studie zum DownloadPressemitteilung Wichtigste Ergebnisse im ÜberblickPräsentation der Autor/innenProgramm der Veranstaltung
MedienechoInterview mit Oliver Decker, domradio.de, 14.10.2010sueddeutsche.de, 13.10.2010Spiegel Online, 13.10.2010/ Ole ReißmannSpiegel Online, 13.10.2010/ Christoph RufHandelsblatt, 13.10.2010Hürriyet Daily News, 14.10.2010General-Anzeiger, Bonn, 14.10.2010Article in the Prague Post (english), 27.10.2010
Oliver Decker / Elmar BrählerBewegung in der Mitte Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2008, mit einem Vergleich von 2002 bis 2008 und der Bundesländer
Oliver Decker / Elmar Brähler, unter Mitarbeit von Norman Geißler
Vom Rand zur Mitte - Rechtsextreme Einstellung und ihre Einflussfaktoren in Deutschland