Die FES wird 100! Mehr erfahren

Ansprechpartner

PD Dr. Stefan Müller

0228 883-8068

Stefan.Mueller(at)fes.de 

Abteilung

Archiv der sozialen Demokratie

 

Produktsicherheit im Onlinehandel. Europa vor neuen Herausforderungen

Der internationale Onlinehandel nimmt zu. Viele Produkte, die in den EU-Binnenmarktkommen, entsprechen nicht den europäischen Vorschriften.

Bild: von complize / photocase.de


Durch Online-Marktplätze wie den Amazon Marketplace ist die Zahl der privaten Direktimporte aus außereuropäischen Ländern nach Deutschland in den letzten Jahren stark gestiegen. Allein Chinesische Verkäufer_innen haben mittlerweile einen Marktanteil von 28% am deutschen Amazon Marketplace (2018) und die Tendenz ist weiter steigend. Zwar ist das steigende Produktangebot für Verbraucher_innen grundsätzlich vorteilhaft, Tests von Verbraucherorganisationen haben aber gezeigt, dass viele der insbesondere aus Asien importierten Produkte nicht den hiesigen Sicherheitsvorschriften entsprechen.

In den getesteten Kategorien Elektronik, Kosmetik, sowie Spielzeug entsprachen 66% der Bestellungen nicht den EU-Sicherheitsvorschriften. Es fehlten beispielsweise CE-Kennzeichnungen, welche die Produktsicherheit belegen und auch Umweltvorschriften wurden nachweislich nicht eingehalten. Hinzu kommen fehlende Gewährleistungs- und Rückgaberechte, da nur selten Kontakt zu den Händler_innen im Ausland möglich ist. Dabei handelt es sich nicht um Einzelfälle, wie steigende Verbraucherbeschwerden bei den Verbraucherzentralen belegen.

Um den Verbraucherschutz zu gewährleisten, gibt es sowohl auf der europäischen als auch auf der nationalen Ebene Handlungsbedarf. Ein Lösungsansatz wäre beispielsweise, digitale Plattformen, welche einen Großteil der Transaktionen abwickeln, stärker in die Verantwortung zu nehmen. Auch eine Stärkung der Zoll- und Marktüberwachungsbehörden wäre geboten. Die Politik sollte den Anspruch haben, Verbraucher_innen den uneingeschränkten Zugang zu hochwertigen und vor allem sicheren Produkten in einem zunehmend globalen Markt zu ermöglichen.


Ansprechpartner in der FES: Dr. Robert Philipps

 

Selle, Linn

Produktsicherheit im Onlinehandel

Europa vor neuen Herausforderungen
Bonn, 2020

Zum Download (PDF) (100 KB, PDF-File)


Neueste Blogbeiträge

Protestieren in der Vereinigungsgesellschaft: Wellen und Deutungen ostdeutscher Arbeitskämpfe der frühen 1990er-Jahre

Demonstrant:innen vor einem BEtriebsgelände halten Protestschilder und eine Fahne der IG Metall

In Ostdeutschland gab es bereits Monate vor der Revolution erste Betriebsproteste. Oft waren es Konflikte um Produktionsfragen, schlechte Arbeitsbedingungen und Lohnungleichheiten – Themen, die in der Bundesrepublik Teil der institutionalisierten Mitbestimmung sind. Das änderte sich mit der Einheit.


weitere Informationen

Protestieren nach 1989: Arbeitskämpfe in Ostdeutschland in den frühen 1990er-Jahren

Arbeiter des Bergwerks mit Helmen und Arbeitskleidung unter Tage

In der ersten Hälfte der 1990er-Jahre kam es auf dem Gebiet der ehemaligen DDR zu zahlreichen betrieblichen Auseinandersetzungen. Die meisten von ihnen sind heute vergessen. Die Protestereignisse erscheinen jedoch zu Unrecht als Fortsetzung der Revolution von 1989.


weitere Informationen

Glasnegative: Ein Blick in die Vergangenheit

Ein Glasnegativ, das eine Lachmöwe zeigt, wird von einer Hand in Gummihandschuhen gegen das Licht gehalten

Glasnegative stehen bis heute bei Sammler*innen und Fotografie-Liebhaber*innen hoch im Kurs. Kein Wunder, erinnern diese doch an die Anfänge der Fotografie, als ein Klick auf den Auslöser nicht reichte, um ein schönes Foto aufzunehmen.


weitere Informationen
nach oben