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Mit Bedauern nehmen wir zur Kenntnis, dass ausgelöst durch einen Artikel in der Jerusalem Post insbesondere in den sozialen Medien eine teilweise unsachliche Debatte um unsere Haltung zu dem israelisch-deutschen Autoren Chaim Noll entstanden ist. Einige Kritiker werfen uns anti-israelische Aktivitäten vor, was jeder Grundlage entbehrt und uns auch betroffen macht.
Die Friedrich-Ebert-Stiftung arbeitet seit Jahrzehnten in Israel und zu Israel in Deutschland. Erst kürzlich würdigte u.a. Itzhak Herzog, der Vorsitzende der Jewish Agency for Israel in dem jüngst veröffentlichen Film "40 Years FES in Israel" unser langjähriges Engagement in und für Israel.
Für Antisemitismus jedweder Art gibt es in den Werten und Prinzipien der Sozialen Demokratie, für die wir weltweit arbeiten, keinen Platz. Unsere Haltung zu Israel ist geprägt von Solidarität und einer besonderen Verantwortung vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte. Ganz im Sinne Johannes Raus, der dieses Selbstverständnis als Bundespräsident in seiner Rede vor der Knesset im Jahr 2000 so formulierte: "Im Wissen um das Geschehene halten wir die Erinnerung wach. Mit den Lehren aus der Vergangenheit gestalten wir gemeinsame Zukunft."
Die Friedrich-Ebert-Stiftung spielte schon in der frühen Phase deutsch-israelischer Beziehungen eine wichtige Rolle. Bereits Anfang der 1960er-Jahre begann die Stiftung, mit Partnern in Israel zusammenzuarbeiten und konnte schließlich 1978 als erste der deutschen politischen Stiftungen dauerhaft ein Büro in Israel eröffnen. Die Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung in Israel hat sich über vier Jahrzehnte hinweg entwickelt: Von den bescheidenen und schwierigen Anfängen bis zur heutigen Projektarbeit als etablierte und anerkannte Einrichtung mit einem breiten Aktivitäten- und Partnerspektrum. Neben den deutsch-israelischen bzw. europäisch-israelischen Beziehungen, der Erinnerungs- und Versöhnungsarbeit sowie friedens- und sicherheitspolitischen Fragen bilden gegenwärtig Arbeits- und Sozialpolitik, Geschlechtergerechtigkeit sowie die Stärkung des pluralistischen und offenen Charakters der israelischen Gesellschaft die Tätigkeitsschwerpunkte des FES-Büros. Israel wird für die Friedrich-Ebert-Stiftung immer eine zentrale Bedeutung haben.
Weitere Informationen zur Arbeit der Stiftung in Israel finden sich in der Broschüre "Von der Versöhnung zur Partnerschaft: 40 Jahre Israel-Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung".
Leitung
Arne Schildberg
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