In der Stille des Waldes offenbart sich eine Welt von überwältigender Schönheit und Komplexität. Seit Jahrtausenden leben wir im Einklang mit diesem lebendigen Ökosystem, das uns stets fasziniert und inspiriert hat. Der Wald verkörpert für uns eine Welt, die weit über bloße Baumreihen hinausgeht. Er ist ein integraler Bestandteil unserer Identität, unserer Kultur und unserer Geschichte. Unsere Märchen und Legenden, unsere Traditionen und Bräuche wurzeln tief in seinem Boden.
Doch die Vorstellung vom wild-romantischen, urdeutschen Märchenwald mit seinen knorrigen Bäumen verbirgt die Realität: Trockenheit, Borkenkäfer, Umweltkatastrophen und Brände setzen unseren Wäldern zunehmend zu. Die Klimaerwärmung ist dabei nicht allein verantwortlich für den zunehmenden Verfall der Wälder. Auch eine seit etwa 200 Jahren bestehende Forstpolitik, die auf Nadelholz fixiert ist, und der kontinuierlich steigende Bedarf an Holz tragen dazu bei, dass immer mehr Wälder schwer geschädigt werden.
Wir begleiten die Menschen, die den Wald formen und nutzen, aber auch schützen und bewahren wollen: von der Revierförsterin, über den privaten Waldbesitzer bis hin zum Ehrenamt. Eines wird dabei deutlich: Der Wald kann ohne den Menschen existieren – aber der Mensch nicht ohne den Wald.
Entdecken Sie im Dokumentarfilm "Das kahle Herz - Waldmenschen in Thüringen" die faszinierende Welt des Thüringer Waldes. Der Film zeigt die einzigartige Verbindung zwischen Mensch und Natur in diesem lebendigen Ökosystem. Für uns ist der Wald nicht nur eine Ansammlung von Bäumen, sondern ein integraler Teil unserer Identität, Kultur und Geschichte. Doch hinter der malerischen Kulisse kämpfen die Menschen gegen zunehmende Herausforderungen wie Trockenheit und Schädlingsbefall. Wir begleiten Forstamtsleiter, Waldbesitzer und Ehrenamtliche, die den Wald schützen und bewahren.
Sie haben Interesse daran, den Film auch in Ihrer Einrichtung zu zeigen? Dann schreiben Sie uns gern eine Mail an info.erfurt@fes.de.
Lothar, ein Waldbauer aus Altenbeuthen, ist bereits seit seiner Kindheit eng mit dem Wald verbunden. Der 79-Jährige begann bereits mit 14 Jahren, die körperlich anstrengende Arbeit auf dem elterlichen Hof zu übernehmen. Nach seinem Studium der Landwirtschaft kehrte er später mit seiner Frau aus Berlin zurück nach Altenbeuthen, um seiner inzwischen verwitweten Mutter in der Gastwirtschaft zu helfen. Er hat diesen Schritt nie bereut und hegt eine tiefe Liebe zum Wald.
Grit ist eine leidenschaftliche Försterin und Jägerin und täglich im Wald unterwegs: ob im Dienst oder privat, ob tags oder nachts, ihrem Blick entgeht nichts. Mit offenen Augen und Ohren für die Natur, behandelt sie sie jederzeit mit Achtsamkeit und Respekt. An ihrer Seite begleiten Grit stets ein paar Dackel aus eigener Zucht. Sie ist Vorsitzende der Teckelgruppe Saalfeld – Pößneck e.V. und engagiert sich für die Ausbildung der Teckel und anderer Hunde zur Jagd. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen aus Forst und Natur gibt sie dabei schon seit Jahren an unzählige Jagdschüler weiter und ist zugleich Dozentin an zwei Jagdschulen.
Hans ist es wichtig, seine Berufung als Förster vor Ort, auch für seine Heimat und die Bürger einzubringen. Deswegen engagiert er sich als Stadtrat, Ortsteilbürgermeister und Jagdgenossenschaftsvorsitzender in seiner Einheitsgemeinde Leutenberg. Die Bewahrung traditioneller Werte und die Ausübung einer verantwortungsvollen Jagd liegen ihm am Herzen. Daher leitet Hans die kleine Jagdhornbläsergruppe "Thüringer Schiefergebirge" und ist als bestätigter Nachsuchenführer für krankes Wild im Landkreis tätig. Seine "beste" Hannoversche Schweißhündin Paula ist natürlich stets dabei. Zusätzlich ist er im Forstspotverein "FSV Thüringen" aktiv in der Biathlonmannschaft und auch in der Arbeitsgemeinschaft NATURNAHE Waldwirtschaft "ANW Thüringen" engagiertes Mitglied, wie auch in der Interessengemeinschaft Bund deutscher Forstleute "BDF Thüringen".
Bernd wurde 1958 in Suhl geboren, hat Kindheit und Schulzeit hier erlebt. 20 prägende Jahre im Herzen des Thüringer Waldes also. Von 1980-1985 hat er an der TU Dresden Forstwirtschaft studiert und sich im Rahmen seiner Diplomarbeit mit den „Oberhofer Schlossbergfichten“ befasst. Was er damals nicht ahnte, dass er mit diesen ältesten Fichten Deutschlands in seinem 40 -jährigen Berufsleben als Revierförster, Oberförster und Forstamtsleiter in Oberhof eng verbunden bleiben sollte. Bei all den historischen Brüchen und beruflichen Veränderungen dieser Zeit war dies keine Selbstverständlichkeit.
Mit dem Orkan "Kyrill", der in der Nacht vom 18.1. zum 19.1.2007 über Deutschland wütete, verband sich auch um Oberhof eine einschneidende Waldkatastrophe, die Bernds Berufsleben am nachhaltigsten prägte. Nicht nur die Herausforderung, zerstörten Wald schnellstmöglich aufzuräumen, sondern auch riesige kahle Flächen zukunftsfest wieder zu bewalden und zu pflegen, bestimmten bis zu seiner Pensionierung 2022 seine Tätigkeit.
Tom ist Gründer und Direktor von EarthKeepers, einer Organisation, die sich der Aufklärung über die Bedeutung der Beziehung zur Erde und den Menschen untereinander widmet. Er lebt in Georgia (Cohutta Wilderness) und ist Gründungsmitglied des World Council of Elders, lebenslanges Mitglied der Indigenous Healers Association und reist um die Welt, um Workshops zu leiten und traditionelle Zeremonien durchzuführen. Er leitet ein Programm zur kulturellen Bewusstseinsbildung für inhaftierte "Brüder" im Bundesgefängnis der USA. Er ist in vielen Radio- und Fernsehprogrammen aufgetreten und hat beispielsweise Teile der indigenen Ausrüstung für den epischen Kevin Costner Film "Der mit dem Wolf tanzt" bereitgestellt. Tom hat Hunderte von Artikeln verfasst, um die Ansichten der EarthKeepers-Organisation darzulegen, und hat im Laufe der letzten 40 Jahre zahlreiche Auszeichnungen und Anerkennungen für seine Arbeit mit den EarthKeepers erhalten.
Frank ist nach verschiedenen Stationen im Ausland, darunter in Syrien und China, seit 1991 als Kulturredakteur bei der Thüringischen Landeszeitung tätig. In seinem Buch "Wilhelm, wie sieht der Wald wieder aus!" entführt er uns auf eine fesselnde Reise durch die Thüringer Wälder. Für seine Recherchen war er zuvor ein Jahr lang mit Thüringer Förstern und Baumforschern unterwegs.