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Derzeit haben alle Schulen in Deutschland geschlossen, zumindest bis Ostern, womöglich noch länger. Der Unterricht findet aber weiter statt – als Fernunterricht, so der offizielle Sprachgebrauch. Das bedeutet vor allem, unter Nutzung einer unfertigen und längst nicht gleichermaßen verfügbaren digitalen Infrastruktur.
Bild: Diedrich und Reh von Nicole Bartels Fotografie
Von Dr. Martina Diedrich und Henning Reh
Derzeit haben alle Schulen in Deutschland geschlossen, zumindest bis Ostern, womöglich noch länger. Der Unterricht findet aber weiter statt – als Fernunterricht, so der offizielle Sprachgebrauch. Das bedeutet vor allem, unter Nutzung einer unfertigen und längst nicht gleichermaßen verfügbaren digitalen Infrastruktur. Im Vordergrund dieser – und auch aller weiteren – erheblichen Eingriffe in die übliche Normalität steht der unbedingte Wille, eine weitere Ausbreitung des Corona-Virus zu begrenzen und vor allem: Tote zu verhindern. Dies ist das zentrale Ziel, das die Durchsetzung von Maßnahmen rechtfertigt, die in ihrer Drastik und Reichweite bis vor kurzem noch undenkbar gewesen wären.
Damit hier kein falscher Eindruck entsteht: Dieses Ziel soll im folgenden Beitrag in keiner Weise in Frage gestellt werden; Leben zu schützen ist ein unangefochten hohes, ja höchstes Gut. Vielmehr möchte der Beitrag kritisch danach fragen, welche Konsequenzen die Politik in der Verfolgung dieses Ziels in Kauf nimmt. Insbesondere soll von einem bildungsbezogenen Standpunkt aus danach gefragt werden, welche Güterabwägungen de facto getroffen wurden, ohne dass diese in der Öffentlichkeit nachhaltig debattiert wurden. Möglicherweise können diese Debatten zumindest nachholend geführt werden.
Was passiert nun also, wenn Kinder fünf Wochen oder länger nicht in die Schule gehen können, wenn Spielplätze geschlossen sind und ein nicht unerheblicher Teil der Elternschaft entweder im Homeoffice arbeitet oder um ihre Existenz bangen muss? Welche Werteentscheidungen werden damit implizit getroffen? Aus unserer Sicht zumindest die folgenden:
Dies sind nur einige der latenten Wertekonflikte, die in der gegenwärtigen Situation erkennbar sind. Sie ergeben sich aus der radikalen Entscheidung, eine eigentlich vergesellschaftete Aufgabe von Bildung, Betreuung und Erziehung zurück in die Verantwortung des Einzelnen zu geben. Das ist ein weitreichender Entschluss, dessen Tragweite, so scheint es uns, momentan kaum im Blick ist. Um es noch einmal zu sagen: Leben zu retten hat oberste Priorität. Dennoch wäre es wünschenswert, an irgendeiner Stelle über die Dinge zu sprechen, die diese Gesellschaft infolge der getroffenen Entscheidungen zu schultern hat – so richtig sie auch gewesen sind.
Dr. Martina Diedrich und Henning Reh leben am Stadtrand von Hamburg. Ihre drei Kinder werden zurzeit vollständig zuhause betreut.
[1] vgl. Stanat, Petra; Baumert, Jürgen; Müller, Andrea. Förderung von deutschen Sprachkompetenzen bei Kindern aus zugewanderten und sozial benachteiligten Familien. Evaluationskonzeption für das Jacobs-Sommercamp Projekt. Zeitschrift für Pädagogik 51 (2005) 6, S. 856-875
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Über diesen Bildungsblog
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Katja Irle, Redaktionelle Betreuung des Blogs, Bildungs- und Wissenschaftsjournalistin
Lena Bülow, Team Bildungs- und Hochschulpolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung
Florian Dähne, Leiter Bildungs- und Hochschulpolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung
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