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Als Frauenbewegung wird weltweit der Aufbruch der Frauen bezeichnet, ihr Kampf für Gleichstellung auf sozialer, politischer, wirtschaftlicher und kultureller Ebene, sowie gegen Unterdrückung und Gewalt. Ihre Anfänge liegen im 18. Jahrhundert, als die europäische Aufklärung das Ideal des freien und selbstbestimmten Individuums verkündete. Frauen waren an den folgenden bürgerlichen Revolutionen zwar beteiligt, von den Erfolgen, der Gewährung bürgerlicher Rechte, schlossen sie die Männer jedoch aus.
In Deutschland entstand die erste Frauenbewegung Mitte des 19. Jahrhunderts, mit zwei unterschiedlichen Strömungen: Die bürgerliche Frauenbewegung forderte die Teilhabe am öffentlichen Leben und in der Berufswelt für Frauen aus dem Bürgertum. Die proletarische Frauenbewegung konzentrierte sich auf die soziale Frage mit dem Ziel verbesserter Arbeits- und Lebensbedingungen von Arbeiterinnen. Trotz des veränderten gesellschaftlichen Vorzeichen und der dramatischen Folgen des Ersten Weltkriegs entwickelte sich die Frauenbewegung in der Weimarer in verschiedenen Formen weiter, nicht zuletzt über das einströmen weiblicher Arbeitskräfte in Industrie, Handel und Verwaltung. In der Arbeitswelt wurde sie vor allem in den freien Gewerkschaften, der Arbeiterwohlfahrt und in den frauenpolitischen Forderungen der linken Parteien sichtbar. Insbesondere die Zeitschrift „Die Gleichheit“ von Clara Zetkin und Marie Juchacz war von 1892 bis 1923 ein auflagenstarkes Sprachrohr. 1919 erhalten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. In der Ideologie des Nationalsozialismus werden Frauen wieder auf den Platz der weißen Schwester und Mutter verwiesen und eine klare Unterordnung unter den Mann verlangt.
Die zweite Frauenbewegung nahm ihren Anfang in der Bundesrepublik Deutschland mit der Studentenrevolte der 1968er. Trotz formaler Gleichberechtigung, wie durch Art. 3 Abs. 2 Grundgesetz gegeben, erkannten die Frauen, allen voran Studentinnen, die Notwendigkeit, die anhaltende Diskriminierung von Frauen zu bekämpfen. Die autonome Frauenbewegung schuf Frauenzentren, Frauenkneipen und Frauenbuchläden, Frauenhäuser und Frauennotrufe. Die Professionalisierung und Institutionalisierung vieler Projekte wie auch die Zerklüftung der Bewegung führten dazu, dass es um die Frauenbewegung Ende der 1980er Jahre ruhig wurde.
Sie kam jedoch in einer dritten Welle in den 2000er Jahren als Feminismus, bzw. in Form vieler Feminismen, aufgrund unterschiedlicher Lösungsansätze und Strategien, wieder. Der Aufbruch der Frauen hat sich heute zu einer Weltanschauung verfestigt, die vor dem Hintergrund von Gleichberechtigung und Gleichstellung für eine bessere Lebensqualität aller Menschen eintritt.
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