buch|essenz — Prägnante Buchzusammenfassungen mit politischer Einordnung

Mit der buch|essenz stellt die Akademie für Soziale Demokratie Sachbücher von besonderer Bedeutung für den gesellschaftlichen Diskurs als Buchzusammenfassungen für dich bereit.  Sowohl in schriftlicher Form als auch als Audio-Version bieten wir unseren Leser_innen kostenfrei prägnante Zusammenfassungen mit hohem inhaltlichem Anspruch und einer Einordnung aus Sicht der Sozialen Demokratie.

Das Beste an der buch|essenz: Du musst Sachbücher mit mehreren hundert oder gar tausend Seiten nicht gänzlich lesen, um die Kernaussagen und Argumente der Autor_innen zu verstehen – denn genau dies decken unsere kompakten buch|essenzen ab. Du kannst dir mithilfe der Buchzusammenfassungen in nur 10 bis 15 Minuten einen fundierten Eindruck von den Inhalten wichtiger Werke machen und erhältst zugleich eine thematische Einordnung aus Sicht der Sozialen Demokratie. Anhand dessen kannst du leicht entscheiden, ob ein Sachbuch für dich besonders relevant ist und ob du dich noch intensiver damit beschäftigen möchtest.

Unsere Buchzusammenfassungen kommen in zwei Versionen: Wenn du gerade mal keine Zeit zum Lesen hast, kannst du die gesprochene Buchessenz über unsere Website überall abrufen und direktanhören. Jeden Monat kommen neue Buchzusammenfassungen dazu – lass dich einfach von unserem  Kurznachrichten-Dienst „Der Rote Faden" über neue buch|essenzen informieren.

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Geert Mak (2020): Große Erwartungen. Auf den Spuren des europäischen Traums

Was ist beim turbulenten Start ins 21. Jahrhundert mit der europäischen Welt geschehen? Von der Euphorie des EU-Beitritts der osteuropäischen Länder über die Finanzkrise von 2008/9 bis zur Flüchtlingskrise von 2015 und dem zunehmenden Rechtspopulismus nimmt der Autor die zeitgenössischen Herausforderungen und Krisen bis zum Beginn der Corona-Pandemie in seinen Blick. Mak liefert Erklärungen für zentrale Anliegen der sozialen Demokratie oder Befürchtungen: etwa für die Gründe des wachsenden Nationalismus und offenen Antisemitismus, für die Folgen neoliberal forcierter ökonomischer und sozialer Schieflagen, für das Ressentiment gegenüber Migration und Geflohenen, aber auch für einen fanatisierten Islamismus. Schließlich, was bedeuten die fragiler werdenden Bindungen in der Wertegemeinschaft des Westens und die schwindende Kraft der Weltmacht USA für Europa? Es gelingt ihm, das fragile Wesen Europas als eine Kette von Krisenbewältigungen zu ergründen, es in zahllosen lokalen Beobachtungen und Gesprächen mit Augenzeugen sichtbar und wahrnehmbar zu machen.

Linda Scott (2020): Das weibliche Kapital

Linda Scott will mit ihrem Buch "Das weibliche Kapital" die wissenschaftlichen Grundlagen liefern, um die Debatte zur gesellschaftlichen Ungleichheit um eine feministische Perspektive zu erweitern. Sie zeigt auf, dass es eine geschlechtsneutrale Ökonomie nicht gibt und das eine geschlechtsblinde Wirtschaft nicht nur den Individuen, sondern auch sich selbst schadet. Hierfür prägt sie die Begriffe „Double X-Ökonomie“ und „das weibliche Kapital“, womit sie die wirtschaftliche Rolle der Frauen umschreibt. Empirisch fundiert und mit zahlreichen Fallbeispielen belegt, erklärt Scott, wie Armutsbekämpfung und Gleichstellung zusammengedacht werden können. Die Autorin umreißt verschiedene Facetten der Zusammenhänge von sozialer Gerechtigkeit und Geschlechtergerechtigkeit. Aus diesem Grund lässt sich dem Buch attestieren, dass es eine Lücke schließt, die andere große ökonomische Entwürfe der vergangenen Jahre offengelassen haben. Sehr spannend ist hierbei insbesondere, welches Potenzial eine Stärkung der wirtschaftlichen Teilhabe von Frauen in armen Ländern und Schwellenländern entfalten könnte. Sowohl Gewalt als auch Armut könnten hierdurch deutlich verringert werden.

Nicole Mayer-Ahuja & Oliver Nachtwey (2021): Verkannte Leistungsträger:innen. Berichte aus der Klassengesellschaft

Die Pandemie hat sie sichtbar werden lassen – diejenigen, die systemrelevante Arbeit leisten, also in den Bereichen der Sorgearbeit, der Gesundheit, der Versorgung mit Lebensmitteln und Waren, der Hygiene und Mobilität tätig sind. Systemrelevanz ist allerdings nicht automatisch mit akzeptablen Arbeitsbedingungen verknüpft – im Gegenteil: Die Autor_innen machen mit ihren Berichten und Porträts deutlich, dass Beschäftigte in diesen Bereichen großen körperlichen, mentalen und/oder emotionalen Belastungen ausgesetzt sind, finanziell meist schlecht entlohnt werden und ihre Arbeit nur wenig gesellschaftlich anerkannt ist. Daran scheint auch die Pandemie nur wenig zu verändern. Noch verdeckt das ausgeprägte Arbeitsethos und Engagement der „verkannten Leistungsträger:innen“ das wahre Ausmaß dieser Missstände, denn sie fangen (noch) viele der Probleme ab, die auch die Mittelschicht zunehmend plagen – zum Beispiel die gestiegenen Anforderungen, Erwerbs- und Sorgearbeit zu „vereinbaren“. Eher früher als später wird trotzdem ein Systemkollaps drohen.

Carolin Wiedemann (2021): Zart und frei. Vom Sturz des Patriarchats

Bestehende Geschlechter- und Machtverhältnisse wurden historisch aufrechterhalten und bestimmen bis heute unseren Alltag. Carolin Wiedemann zeigt auf, welche Rolle antifeministische und rechtspopulistische Strömungen spielen und wie ein freieres und gleichberechtigtes Zusammenleben in Zukunft aussehen könnte. Gerade in einer Zeit, in der rechtskonservative bis extrem rechte Stimmen die Corona-Pandemie als Chance für eine Retraditionalisierung von Familie und Geschlechterverhältnissen sehen, ist dies eine wichtige Perspektive. Neue Formen des Miteinanders haben das Potenzial, das kategoriale Denken aufzubrechen und somit bisherige Herrschaftsverhältnisse zu überwinden. Die Debatte dreht sich um die Gegenüberstellung vom Kampf gegen Diskriminierung und dem Eintreten für soziale Gerechtigkeit.

Christoph Möllers (2020): Freiheitsgrade. Elemente einer liberalen politischen Mechanik

Die beste Antwort auf multiple politische Krisen der Gegenwart ist eine liberale. Das ist die These Christoph Möllers, der angesichts von Rechtspopulismus und Rechtsextremismus, Pandemie und Klimakatastrophe den Versuch unternimmt, den politischen Liberalismus zu verteidigen. Christoph Möllers plädiert entschieden gegen eine liberale Politik aus der Mitte heraus – eine Mitte, die Gefahr laufe, das spezifisch Politische zu entpolitisieren. Für die Soziale Demokratie bietet das Buch dahingehend provokante Denkanstöße. Gleiches gilt für die Frage, ob, in welchem Ausmaß und in welcher Form soziale Ungleichheit unter sozialliberalen Vorstellungen vertretbar oder sogar wünschenswert ist. Mit Freiheitsgrade hat Christoph Möllers eine theoretisch dichte Auseinandersetzung über den politischen Liberalismus vorgelegt, die sich an vielen Stellen an der liberalen Tradition reibt.

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