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COP29: Verantwortung statt Almosen

Afrika hat mit am wenigsten zur globalen Klimakrise beigetragen, muss aber mit den katastrophalen Folgen leben. Was sind die Forderungen afrikanischer Staaten zur Klimafinanzierung bei der COP29?

Es ist wieder soweit: Am 11. November 2024 hat die COP29 in Aserbaidschan ihre Tore geöffnet. An mindestens elf Verhandlungstagen sollen wichtige Schritte zur Bekämpfung der Klimakrise und zur Abmilderung ihrer katastrophalen Auswirkungen vor allem auf die Länder des Globalen Südens unternommen werden. Ein zentrales Thema in diesem Jahr ist die Frage der Klimafinanzierung: Wie lassen sich die notwendigen finanziellen Mittel für den globalen Klimaschutz und die Transformation zu nachhaltigen und klimafreundlichen Entwicklungswegen finanzieren? Wie können die Staaten sich dafür auf ein neues globales Klimafinanzierungsziel (New Collective Quantified Goal – NCQG) einigen? Eine Antwort auf diese Fragen zu finden scheint eine Mammutaufgabe zu sein, auch, weil der Finanzbedarf mit Fortschreiten der Klimakrise immer weiter steigen dürfte.

Industriestaaten müssen endlich Verantwortung übernehmen

Im Vorfeld der COP29 brachte die Friedrich-Ebert-Stiftung zusammen mit dem Africa Policy Research Institute (APRI) Anfang November die Expert_innen Dr. Olufunso Somorin von der African Development Bank, Klima-Aktivistin Anjatiana Radoharinirina von AIKA Madagaskar, Josefine Greber vom BMZ und Gewerkschafterin Boitumelo Molete von COSATU Südafrika zusammen. Sie diskutierten die Erwartungen afrikanischer Staaten für die COP29 und welche Schritte unternommen werden müssen, um die massive Finanzlücke im Klimabereich schließen zu können und wie Klimafinanzierungsmechanismen gestaltet werden müssen, damit sie auch in afrikanischen Ländern eine klimagerechte und nachhaltige Zukunft für alle schaffen können. In dem Online-Event wurde schnell klar, dass es für afrikanische Staaten beim Thema Klimafinanzierung nicht nur um finanzielle Unterstützung für Anpassungs- und Minderungsmaßnahmen sowie um die Kompensation klimabedingter Schäden und Verluste geht, sondern auch darum, dass besonders die Industrieländer endlich Verantwortung für die Klimakrise übernehmen. Afrikanische Länder tragen bereits jetzt die Hauptlast der Auswirkungen des Klimawandels, obwohl sie kaum zu dessen Ursachen beitragen. Die Finanzierungslücke – insbesondere in den Bereichen Klimaanpassung und Verluste und Schäden – stellt eine der größten Herausforderungen dar. Hinzu kommt, dass die Kosten für die Bekämpfung der Klimakrise wahrscheinlich exponentiell steigen werden, weil aktuell nicht schnell und effektiv genug gehandelt wird. Erschwerend kommt dann noch hinzu, dass es sich bei der Bereitstellung von Finanzmitteln häufig um Kredite und andere Instrumente handelt, die das Risiko bergen, bestehende Ungleichheiten in afrikanischen Ländern zu verschärfen.

Neues Finanzierungsziel und gerechte Verteilung nötig

Um für all diese Probleme eine Lösung zu finden, bedarf es verschiedener Schritte: Zum einen müssen die Industrienationen Verantwortung übernehmen und die Länder des Globalen Südens im Rahmen eines neuen globalen Finanzziels, aber auch darüber hinaus, mit ausreichend finanzieller und technischer Unterstützung auszustatten, um die katastrophalen Auswirkungen der Klimakrise beherrschen zu können. Über den dringenden Bedarf an mehr Klimafinanzierung hinaus besteht weiterhin ein dringender Bedarf an einer Reform der globalen Finanzarchitektur, denn ohne diese werden afrikanische Länder und viele andere im globalen Süden weiterhin nicht in der Lage sein, die erforderlichen Maßnahmen zur Anpassung, zum Aufbau von Widerstandsfähigkeit und zur Eindämmung weiterer Schäden zu ergreifen. Darüber hinaus ist es aber auch wichtig zu verstehen, dass durchaus genügende finanzielle Mittel vorhanden sind, es aber massiv an Verteilungsgerechtigkeit fehlt. Würden diese Mittel fairer und im Sinne einer Just Transition sozialer und klimafreundlicher verteilt werden, könnte man der Schließung der Finanzierungslücke schnell einen Schritt näherkommen. Das setzt natürlich Ambition und schnelles Handeln im Klimaschutz voraus – global gesehen wie auch in den einzelnen Staaten weltweit. Auch in der Diskussion mit dem Publikum wurde schnell klar, dass sich afrikanische Staaten bei der COP29 für ein robustes neues Finanzierungsziel sowie für mehr Klimafinanzierung für ihre Länder einsetzen werden. Dabei ist wichtig zu verstehen, dass Klimafinanzierung keine Wohltätigkeit oder kein „Nice to Have“ ist, sondern für viele Länder der Welt, die unverschuldet mit den Folgen der Klimakrise leben müssen, essentiell für ihr Überleben.

 

 

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Die FES ist mit einer internationalen Delegation vor Ort und gibt Einblicke und Perspektiven aus dem Globalen Süden rund um die COP29. weiter


Ansprechpartner

Manuela Mattheß
Manuela Mattheß
+49 30 26935-7408

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