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Die Geschichte und politische Arbeit der SPD-Bundestagsfraktion

Als Institution der parlamentarischen Demokratie und zentraler Machtfaktor innerhalb der deutschen Sozialdemokratie hat die SPD-Bundestagsfraktion eine eigene, äußerst ereignis reiche und politisch bedeutsame Geschichte. In ihrer parlamentarischen Arbeit hat sie Politik und Demokratie gestaltet und war an unzähligen Debatten und wichtigen politischen Entscheidungen beteiligt. Ihrer politischen Bedeutung für die parlamentarische Demokratie und politische Aushandlungs- und Entscheidungsprozesse zum Trotz, ist die SPD-Fraktion als zentraler Akteur der Sozialdemokratie in der bundes republikanischen Geschichte bislang nicht Gegenstand der zeit geschichtlichen Forschung. Die Fachtagung möchte einen Beitrag leisten, erste Impulse und Themen felder für die wissenschaftliche Würdigung der Geschichte der SPD-Bundestagsfraktion aufzuschließen und Forschungsarbeiten anzuregen.
 


Geschichte der SPD-Fraktion vor der Gründung der Bundesrepublik

Panel 1 – 24. September, 13:00–15:00 Uhr

 

 

'Elitenaustausch' oder Kontinuität? Die SPD-Reichstagsfraktion vom Kaiserreich zur Nationalversammlung

Prof. Dr. Bernd Braun, Heidelberg

Bernd Braun ist seit 1999 wissenschaftlicher Mitarbeiter und seit 2009 stellvertretender Geschäftsführer der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte. Seit 2002 ist er Lehrbeauftragter an der Universität Heidelberg und lehrt zur Geschichte der Weimarer Republik, des Parlamentarismus, der Arbeiterbewegung und zur Geschichte Cubas, Italiens und Armeniens. Seine Promotion zum Dr. phil. an der Universität Heidelberg schloss er 1997 mit einer Biographie über den Arbeiterführer Hermann Molkenbuhr ab. Im September 2018 wurde er zum Honorarprofessor an der Universität Heidelberg ernannt.

Ausgewählte Publikationen:

  • „Ein Auferwecker der Nation wie keiner!“ Die neu erworbene Büste von Ferdinand Lassalle im Friedrich-Ebert-Haus, in: Jahrbuch zur Geschichte der Stadt 23, Heidelberg 2019, S. 229–236.
  • mit Ulrike Hörster-Phillips, In jeder Stunde Demokratie. Joseph Wirth (1879–1956). Ein politisches Porträt in Bildern und Dokumenten, Freiburg im Breisgau 2016.
  • Die Reichskanzler der Weimarer Republik. Von Scheidemann bis Schleicher, Stuttgart 2013.
  • Von Mutter Bertha bis Rosa Luxemburg. Die Sozialdemokratie als Partei der Bildung, Heidelberg 2013.

Die SPD-Fraktion im Mehrebenensystem des Kaiserreichs

Dr. Paul Lukas Hähnel, Düsseldorf

Paul Lukas Hähnel ist seit 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere Geschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seinem Studium der Geschichte, Politik und Wirtschaftstheorie in Bonn folgte 2016 die Promotion in Siegen mit einer Arbeit über „Föderale Interessenvermittlung im Deutschen Kaiserreich am Beispiel der Nahrungsmittelregulierung“. Aktuell forscht er zur Vernetzung des Bundestags mit europäischen interparlamentarischen Körperschaften in den 1950er- und 1960er-Jahren.

Ausgewählte Publikationen:

  • Mehrebenen-Parlamentarismus im Deutschen Kaiserreich. Eine quantitative und qualitative Bestandsaufnahme parlamentarischer Doppelmandate, in: AfS 58, 2018, S. 125–144.
  • Föderale Interessenvermittlung im Deutschen Kaiserreich am Beispiel der Nahrungsmittelregulierung, Baden-Baden 2017.
  • Anfänge eines koordinierten Verbraucherschutzes in Deutschland. Administrative Verflechtungen bei der Regulierung der Nahrungsmittelqualität im Deutschen Kaiserreich (1871–1914), in: Christian Bala/Christian Kleinschmidt/Kevin Rick u.a. (Hrsg.), Verbraucher in Geschichte und Gegenwart, Düsseldorf 2017, S. 167–185.

Das Parlament in den Vorstellungen der Exil-Sozialdemokratie über die Nachkriegsordnung

Dr. Bernd Rother, Berlin

Bernd Rother war von 1999 bis 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung in Berlin und ist seither dort als Senior Fellow tätig. Seit 2019 ist er zudem Ko-Sprecher des Geschichtsforums beim SPD Parteivorstand. Sein Studium der Geschichte und Politikwissenschaft an der TU Braunschweig schloss er 1984 mit der Promotion ab. Seine Forschungsbereiche sind die Geschichte der Sozialdemokratie im 19. und 20. Jahrhundert (SPD regional und national, Portugal, Lateinamerika, Sozialistische Internationale), die Geschichte des Holocaust sowie die Geschichte Spaniens.

Ausgewählte Publikationen:

  • mit Klaus Larres(Hrsg.), Willy Brandt and International Relations, London 2019.
  • Die SPD und El Salvador 1979 bis 1985. Linke Politik im atlantischen Dreieck von Bundesrepublik, Zentralamerika und USA, in: VfZ, 2018, S. 645–683.
  • Willy Brandts Außenpolitik, Wiesbaden 2014.
  • mit Marlis Buchholz (Hrsg.), Der Parteivorstand der SPD im Exil. Protokolle der Sopade 1933–1940, Bonn 1995.

Die SPD in der Weimarer Nationalversammlung und im Parlamentarischen Rat. Sozialstaat und soziale Grundrechte in zwei deutschen Verfassungen

Prof. Dr. Kathrin Groh, München

Nach dem Abitur in Dortmund (1988) studierte Kathrin Groh Rechtswissenschaften an den Universitäten in Bielefeld und Strasbourg. Im Jahre 2003 promovierte sich Prof. Dr. Groh in Bielefeld. Ebenfalls in Bielefeld habilitiert, wurde ihr im Jahre 2008 die venia legendi für die Fächer Öffentliches Recht, Staatstheorie und Staatskirchenrecht verliehen. Nach Lehrstuhlvertretungen in Frankfurt a.M., Bielefeld und München wurde sie am 23. März 2011 zur Universitäts-Professorin an der Universität der Bundeswehr München ernannt.

Ausgewählte Publikationen:

  • Räterepublik in Theorie und Verfassungsrecht. Hans Kelsen und Robert Piloty, in: Annette Meyer/Julia Schreiner (Hrsg.), Wissenschaft Macht Politik. Die Münchener Revolution und Räterepublik als Experimentierfeld gesellschaftspolitischer Theorien, Göttingen 2020, S. 131–147.
  • Demokratische Staatsrechtslehrer in der Weimarer Republik. Von der konstitutionellen Staatslehre zur Theorie des modernen demokratischen Verfassungsstaats (Hugo Preuß, Gerhard Anschütz, Richard Thoma, Hans Kelsen und Hermann Heller), Habilitationsschrift, Tübingen 2010.
  • mit Christine Weinbach, Zur Genealogie des politischen Raums. Politische Strukturen im Wandel, Wiesbaden 2005.
  • mit Yvonne Becker/Marie Louise Bovenkerk u.a. (Hrsg.), Die Europäische Verfassung – Verfassungen in Europa, Baden-Baden 2005.
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