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Als Institution der parlamentarischen Demokratie und zentraler Machtfaktor innerhalb der deutschen Sozialdemokratie hat die SPD-Bundestagsfraktion eine eigene, äußerst ereignis reiche und politisch bedeutsame Geschichte. In ihrer parlamentarischen Arbeit hat sie Politik und Demokratie gestaltet und war an unzähligen Debatten und wichtigen politischen Entscheidungen beteiligt. Ihrer politischen Bedeutung für die parlamentarische Demokratie und politische Aushandlungs- und Entscheidungsprozesse zum Trotz, ist die SPD-Fraktion als zentraler Akteur der Sozialdemokratie in der bundes republikanischen Geschichte bislang nicht Gegenstand der zeit geschichtlichen Forschung. Die Fachtagung möchte einen Beitrag leisten, erste Impulse und Themen felder für die wissenschaftliche Würdigung der Geschichte der SPD-Bundestagsfraktion aufzuschließen und Forschungsarbeiten anzuregen.
Marion Reiser hat an der Georg-August-Universität und der University of the West of England Sozialwissenschaften studiert. Von 2001 bis 2004 war sie Promotionsstipendiatin im Rahmen der Forschergruppe 'Politik als Beruf' an der Georg-August-Universität Göttingen und wurde 2005 mit einer Dissertation zur Professionalisierung der Kommunalpolitik promoviert. Anschließend war sie als wissenschaftliche Koordinatorin im SFB 580 ‚Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch‘ an der Universität Halle-Wittenberg und als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität Frankfurt tätig. 2014 wurde sie an der Goethe-Universität Frankfurt mit einer Arbeit zum innerparteilichen Wettbewerb bei der Kandidatenaufstellung zu den Bundestagswahlen habilitiert. 2014 bis 2018 hatte sie eine Professur für das Politische System der BRD und der EU an der Leuphana-Universität Lüneburg inne. Seit 2018 ist sie nun Inhaberin des Lehrstuhls für das Politische System der BRD an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen des politischen Systems der Bundesrepublik in vergleichender Perspektive und der Politischen Soziologie. Konkret integriert ihre Forschung Themen der Parteien-, Wahl- und Parlamentsforschung.
Ausgewählte Publikationen:
Siegfried Weichlein ist ordentlicher Professor für Europäische und Schweizerische Zeitgeschichte an der Universität Freiburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte des Nationalismus, des Föderalismus und des Regionalismus, die Geschichte der Parteien, die Kulturgeschichte des Kalten Krieges, die politische Ikonographie und die moderne Religionsgeschichte des Christentums. Er war wiederholt Gastwissenschaftler am Center for European Studies der Harvard University. Weichlein ist Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste (Salzburg), des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte (Münster), der Historischen Kommission der SPD (2010–2018) und der Redaktionskommission der "Schweizerischen Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte". Außerdem ist er Mitglied in der Jury des Swiss Network for International Studies (SNIS) Awards, in der Jury des Hans-Rosenberg-Gedächtnispreis sowie Mitglied zahlreicher Struktur- und Berufungskommissionen in der Schweiz und in Deutschland.