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Die Geschichte und politische Arbeit der SPD-Bundestagsfraktion

Als Institution der parlamentarischen Demokratie und zentraler Machtfaktor innerhalb der deutschen Sozialdemokratie hat die SPD-Bundestagsfraktion eine eigene, äußerst ereignis reiche und politisch bedeutsame Geschichte. In ihrer parlamentarischen Arbeit hat sie Politik und Demokratie gestaltet und war an unzähligen Debatten und wichtigen politischen Entscheidungen beteiligt. Ihrer politischen Bedeutung für die parlamentarische Demokratie und politische Aushandlungs- und Entscheidungsprozesse zum Trotz, ist die SPD-Fraktion als zentraler Akteur der Sozialdemokratie in der bundes republikanischen Geschichte bislang nicht Gegenstand der zeit geschichtlichen Forschung. Die Fachtagung möchte einen Beitrag leisten, erste Impulse und Themen felder für die wissenschaftliche Würdigung der Geschichte der SPD-Bundestagsfraktion aufzuschließen und Forschungsarbeiten anzuregen.
 


Gesichter der Fraktion: Personen, Akteure, Rollen

Panel 4 – 25. September, 10:00–12:00 Uhr

 

 

Fraktionsgeschäftsordnung versus Fraktionswirklichkeit? Führungsstrukturen und die Rolle der Fraktionsvorsitzenden in den Statuten der SPD-Bundestagsfraktion 1949 bis 2019

Dr. Danny Schindler, Berlin

Danny Schindler hat an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Tischner European University in Krakau Politikwissenschaft studiert und zuvor bereits die Hochschule der Sächsischen Polizei abgeschlossen. Bis 2016 war er in Halle als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Lehre sowie im deutsch-französischen Forschungsprojekt CITREP (Citizens and Representatives in France and Germany) tätig. Seitdem ist er am Institut für Parlamentarismusforschung, einer Einrichtung der Stiftung Wissenschaft und Demokratie, beschäftigt. Seine Doktorarbeit schrieb er zur Führungsrolle und den Steuerungsmöglichkeiten der Fraktionsvorsitzenden im Deutschen Bundestag. Seine Forschungs- und Lehrbereiche sind Parteien, Fraktionen und Parlamente in demokratischen und autoritären Systemen.

Ausgewählte Publikationen:

  • mitMalte Cordes/Anastasia Pyschny, Intra-party competition for district candidacies in Germany. Determinants, preselection decisions, and the selectorates’ view, Paper präsentiert auf der ECRP General Conference 2020, 24.-28.8.2020.
  • Parlamentarische Hierarchien als Notwendigkeit und Risiko. Eine gremienbezogene Analyse der Steuerungsrolle der Fraktionsvorsitzenden im Deutschen Bundestag, in: ZPol, 2020.
  • Politische Führung im Fraktionenparlament. Rolle und Steuerungsmöglichkeiten der Fraktionsvorsitzenden im Deutschen Bundestag, Baden-Baden 2019.

Die Ära Wehner. Messlatte und Mythos

Prof. Dr. Christoph Meyer, Dresden

Christoph Meyer lehrt seit 2011 an der Fakultät Soziale Arbeit der Hochschule Mittweida. Er ist seit 2013 Mitglied des Auswahlausschusses der Friedrich-Ebert-Stiftung und seit 2018 Mitglied im Hochschulrat. 1997 promovierte er mit der Arbeit „Die deutschlandpolitische Doppelstrategie – Wilhelm Wolfgang Schütz und das Kuratorium Unteilbares Deutschland 1954-1972“. Seit 1987 ist er Mitglied der SPD und war von 2004 bis 2019 als Ortsbeirat in Dresden-Neustadt. Seit 2003 ist Christoph Meyer ehrenamtlicher Vorsitzender der Herbert-und-Greta-Wehner-Stiftung in Dresden. Aktuell schreibt er an einer Biografie über die Sozialdemokratin Greta Wehner (1924-2017).

Ausgewählte Publikationen:

  • Wöhner, Lüg und wunderliche Wandel - Herbert Wehner und die Medien, in: Andreas Wrobel-Leipold/Ramona Kusche/Helmut Hammer (Hrsg.), Mensch. Medien. Macher. Festschrift für Ludwig Hilmer. Mittweida 2020, S. 347–371.
  • Deutschland zusammenhalten. Wilhelm Wolfgang Schütz und sein „Unteilbares Deutschland“, in: Deutschland Archiv 2014. Bonn 2014, S. 202–216.
  • Herbert Wehner. Biographie, 4. Aufl. München 2006.

Nur dem Gewissen unterworfen? Fraktionswechsler der SPD-Bundestagsfraktion als Problem und Chance

Prof. Dr. Stephan Bröchler, Berlin

Stephan Bröchler ist Gastprofessor für Politikwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Bereich politisches System Deutschlands lehrt und forscht er zu den Themen Regierung und Parlament. Zu seinen Schwerpunkten in der Vergleichenden Regierungslehre zählen die politischen Systeme Österreichs und Großbritanniens sowie europäische Kleinstaaten. Bröchler ist neben seiner universitären Arbeit Redakteur und Ressortleiter für Rezensionen der Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft. Er ist Experte der Chefredaktion des ZDF und Länderexperte für Deutschland Varieties of Democracy (V-Dem). Außerdem ist er Sprecher der Sektion "Regierungssystem und Regieren in der BRD" der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW).

Ausgewählte Publikationen:

  • mit Arthur Benz/Hans-Joachim Lauth/ (Hrsg.), Handbuch der europäischen Verfassungsgeschichte im 20. und 21. Jahrhundert. Institutionen und Rechtspraxis im gesellschaftlichen Wandel, Bonn 2018.
  • mit Timo Grunden (Hrsg.), Informelle Politik. Konzepte, Akteure und Prozesse, Wiesbaden 2014.
  • mit Julia von Blumenthal (Hrsg.), Regierungszentralen im politischen Prozess, Wiesbaden 2011.

 

"Die Hälfte des Parlaments gehört uns". Von der 'Alibifrau' zur Parität. Die Frauen in der SPD-Fraktion 1949 bis heute

Dr. Heike Specht, Zürich

Heike Specht studierte Geschichte und Literaturwissenschaft in Erlangen und München. Sie promovierte am Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur an der Ludwig-Maximilians-Universität in München über "Die Feuchtwangers. Familie, Tradition und jüdisches Selbstverständnis". Anschließend war sie als Lektorin bei den Verlagen Siedler und DVA, sowie als Programmleiterin beim Pantheon Verlag tätig. Seit 2013 lebt sie als freie Autorin und Lektorin in Zürich. Zuletzt erschien ihr Buch "Ihre Seite der Geschichte. Deutschland und seine First Ladies 1949 bis heute" (Piper Verlag 2019). Momentan arbeitet sie an ihrem Buchprojekt über Frauen in der Politik "Die Ersten ihrer Art" (gepl. ET 2022, ebenfalls Piper Verlag).

Ausgewählte Publikationen:

  • Die Ersten ihrer Art, München gepl. ET 2022.
  • Ihre Seite der Geschichte. Deutschland und seine First Ladies 1949 bis heute, München 2019.
  • Die Feuchtwangers. Familie, Tradition und jüdisches Selbstverständnis, Göttingen 2006.

 

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