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Die Geschichte und politische Arbeit der SPD-Bundestagsfraktion

Als Institution der parlamentarischen Demokratie und zentraler Machtfaktor innerhalb der deutschen Sozialdemokratie hat die SPD-Bundestagsfraktion eine eigene, äußerst ereignis reiche und politisch bedeutsame Geschichte. In ihrer parlamentarischen Arbeit hat sie Politik und Demokratie gestaltet und war an unzähligen Debatten und wichtigen politischen Entscheidungen beteiligt. Ihrer politischen Bedeutung für die parlamentarische Demokratie und politische Aushandlungs- und Entscheidungsprozesse zum Trotz, ist die SPD-Fraktion als zentraler Akteur der Sozialdemokratie in der bundes republikanischen Geschichte bislang nicht Gegenstand der zeit geschichtlichen Forschung. Die Fachtagung möchte einen Beitrag leisten, erste Impulse und Themen felder für die wissenschaftliche Würdigung der Geschichte der SPD-Bundestagsfraktion aufzuschließen und Forschungsarbeiten anzuregen.
 


SPD-Fraktion und einzelne Policy-Felder II

Panel 6 – 25. September, 15:30–17:00 Uhr

 

 

Die SPD-Bundestagsfraktion und die bundesrepublikanische Steuerpolitik 1949 bis 1989

Dr. Marc Buggeln, Berlin

Marc Buggeln vertritt im SoSe 2020 die Professur für Neueste und Neuere Geschichte an der Universität Augsburg. Zuvor war er Visting Fellow an der geschichtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Cambridge und am College Clare Hall (Cambridge). Er hat im Oktober 2019 seine Habilitationsschrift "Das Versprechen der Gleichheit. Progressive Steuern und soziale Ungleichheit 1871-1945" an der Humboldt-Universität eingereicht, die 2021 im Suhrkamp Verlag erscheinen wird.

Ausgewählte Publikationen:

  • Das Versprechen der Gleichheit. Progressive Steuerpolitik und die Reduktion sozialer Ungleichheit 1871-1945, Berlin 2019.
  • Slave Labour in Nazi Concentration Camps, Oxford 2014.
  • mit Michael Wildt, Arbeit im Nationalsozialismus, München 2014.
  • Arbeit und Gewalt. Das Außenlagersystem des KZ Neuengamme, Göttingen 2009 (Dissertation Universität Bremen 2008).

 

"Es gibt kein Recht auf Faulheit in unserer Gesellschaft". Die Veränderung des sozialpolitischen Leitbilds und die SPD-Bundestagsfraktion seit der deutschen Wiedervereinigung

Dr. Nikolas Dörr, Bremen

Nikolas Dörr ist Leiter der vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderten Nachwuchsgruppe "Der 'aktivierende Sozialstaat' – eine Politik- und Gesellschaftsgeschichte deutscher Sozialpolitik, 1979–2017" am SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik an der Universität Bremen. Zuvor war er u. a. als Vertretungsprofessor für vergleichende Staatstätigkeitsforschung unter besonderer Berücksichtigung der Sozialpolitik an der Universität Bremen sowie als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Forschungsprojekt "Wehrpflicht, Militär und Wohlfahrtsstaatsentwicklung in Europa", der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, des Deutschen Historischen Museums und des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam tätig. Er ist Mitglied des Geschichtsforums beim SPD-Parteivorstand und Mitglied des Wissenschaftlichen Beratungsgremiums des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die historische und vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung, Cold War History sowie die Friedens- und Konfliktforschung.

Ausgewählte Publikationen:

  • „As far as Numbers are concerned, we are beaten“. Finis Galliae and the Nexus Between Fears of Depopulation, Welfare Reform and the Military in France During the Third Republic, 1870-1940, in: Historical Social Research/Historische Sozialforschung, 45 (2), 2020, S. 68–113.
  • Die Bedeutung der Weimarer Republik für die SPD, in: Perspektiven DS - Zeitschrift für Gesellschaftsanalyse und Reformpolitik, 36 (2), 2020, S. 17–23.
  • mit Nicole Kramer, Wie die SPD die Corona-Pandemie für überfällige Veränderungen nutzen sollte, in: Vorwärts, 2020.
  • Die „saubere“ Atombombe. Die Bedeutung der Neutronenwaffe als Projektionsfläche im Kalten Krieg, in: Technikgeschichte, 86 (4), 2019, S. 297–331.

 

Buschhaus, Tschernobyl und die 'ökologische Modernisierung'. Die umweltpolitische Arbeit der SPD-Fraktion in den 1980er-Jahren

Dr. des. Felix Lieb, München

Felix Lieb studierte Geschichte und Politikwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, anschließend promovierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München und am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin zum Thema "Arbeit durch Umwelt? Sozialdemokratie und Ökologie 1969-1998". Seit Mai 2020 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin im Projekt "Demokratische Kultur und NS-Vergangenheit. Politik, Personal, Prägungen in Bayern 1945-1975".

Ausgewählte Publikationen:

  • Ein überschätztes Buch? Karl Jaspers und „Die Schuldfrage“, in: VfZ 67 (4), 2019, S. 565–591.
  • Die Grenzen der Parteidisziplin. Wilhelm Dittmann und die Spaltung der SPD im Ersten Weltkrieg, in: JahrBuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung 14, 2015, S. 134–149.

 

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