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Wir sprachen mit Heba Ledwon von Kiron Open Higher Education, einer Organisation, die Geflüchteten die Möglichkeit bietet, zu studieren.
Bild: Heba Ledwon von privat
Bild: They have the World in their Hands von Andreas Metz lizenziert unter CC BY-NC-SA 2.0
FES: Sie sind seit kurzem im Team von Kiron. Wie genau sieht das Konzept dahinter aus?
Ledwon: Das Konzept ist einfach. Kiron verfolgt das Ziel, durch digitale Lösungen den Zugang zur Hochschulbildung für Geflüchtete und ein erfolgreiches Studium zu ermöglichen. Um dieses Ziel zu erreichen, bietet Kiron Geflüchteten die Möglichkeit, kostenfrei online zu studieren oder sich auf ein Studium vorzubereiten. Die digitale Bildungsplattform besteht aus Online-Kursen, Studienvorbereitung und Unterstützungsangeboten für den Wechsel an eine reguläre Hochschule. Das Bildungsangebot wird so durch zusätzliche Beratungs- und Unterstützungsangebote (Fach-Tutorien, Study-Weekends) ergänzt, welche sich an den Bedürfnissen der Studierenden orientieren. Nach der Zulassung an einer Hochschule kann basierend auf Learning Agreements mit unseren Partnerhochschulen ein Teil der über Kiron erbrachten Leistungen anerkannt werden.
Was sind die größten Herausforderungen und größten Barrieren bei der Hochschulbildung von Geflüchteten? Wo sehen Sie den größten Handlungsbedarf?
Die Hochschulbildung in Deutschland könnte generell durch Ermöglichung von Teilhabe und Offenheit für Vielfalt für unterrepräsentierte Gruppen viel durchlässiger und attraktiver werden. Konkret sind die größten Herausforderungen für Geflüchtete in der Studienvorbereitung der Spracherwerb und der bürokratische Aufwand, der mit einer bzw. mehreren Bewerbungen verbunden ist. Die Klärung der Finanzierungsfrage und ein umfangreiches Beratungs- und Betreuungsangebot sind dann wesentlich für die Studienaufnahme und entscheidend für einen erfolgreichen Studienabschluss.
Bisher umfasst das Studienangebot vor allem technische sowie sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Fachrichtungen. Inwieweit gibt es Ideen, das Angebot auch auf künstlerische Studiengänge auszuweiten?
Bei Kiron werden im Moment die folgenden Study Tracks angeboten: Betriebswirtschaftslehre, Informatik, Maschinenbau, Politikwissenschaft und Soziale Arbeit. Kiron ist jedoch stets bemüht, das Studienangebot zu verbessern und zu erweitern sowie neue Fachbereiche zu erschließen. Konkrete Pläne für künstlerische Studiengänge liegen im Moment jedoch nicht vor.
Sie werden am 20. April als Diskutantin bei der 6. Kulturpolitischen Jahrestagung der FES zu Gast sein. Das Hauptthema der Tagung ist Teilhabe gestalten und Vielfalt sichtbar machen. Wie kann sich dies vollziehen? Was braucht es dafür?
Wir müssen neue kreative Wege schaffen, um faire Teilhabe zu ermöglichen und von unserer Vielfalt besser zu profitieren. Das besondere an diesem Vorhaben ist: Es haben eben alle etwas davon, wenn sich Bildungs- und Kulturinstitutionen, wie Hochschulen, Theaterhäuser, Bibliotheken, offensiver für alle Gesellschaftsgruppen öffnen und sich mit ihnen weiterentwickeln. Dafür braucht es eine aktive Teilnahme an unserer Gesellschaft und mutige Entscheidungsträger_innen, die Neues wagen und Öffnung voranbringen.
Heba Ledwon ist ehemalige Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung. Seit April arbeitet sie als Leiterin für Akademischen Beziehungen bei Kiron Open Higher Education.
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Neben vielen spannenden Gesprächspartner_innen aus der Kulturpolitik, Kulturschaffenden aus allen Sparten, Verbandsvertreter_innen und Multiplikator_innen zivilgesellschaftlicher Organisationen war auch Heba Ledwon zu Gast bei der 6. Kulturpolitischen Jahrestagung der FES am 20. und 21. April 2018 in Berlin.
Das Programm und in Kürze auch die Dokumentation finden Sie hier.
Wie wollen wir angesichts steigender Abschottungstendenzen zukünftig in Europa zusammenleben? Und welchen Beitrag kann Kunst und Kultur dabei leisten?
Huria Tokhy floh aus Afghanistan. Heute macht sie bei der FES eine Ausbildung zur Bürokauffrau. Wie es dazu kam, erzählt sie in unserem Interview.
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