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Der Feminismus hat seit jeher gesellschaftliche Verhältnisse in Frage gestellt und mehr Gerechtigkeit eingefordert. Mutige und engagierte Feminist_innen haben sich unermüdlich für die Menschenwürde sowie die rechtliche und faktische Gleichstellung von Frauen* eingesetzt. Viele positive Veränderungen wurden erreicht.
Trotz aller Erfolge, die Kämpfe gegen Unterdrückung gehören keineswegs der Vergangenheit an. Vielerorts sind sie aktueller denn je: In Europa und den USA sind in den letzten Jahren rechtspopulistische Parteien aufgekommen, die auch mit Blick auf die Geschlechterverhältnisse die Uhren zurückdrehen wollen. In Lateinamerika ist u. a. das Recht auf Abtreibung von konservativen Gesellschaftskräften unter Druck geraten und auch in vielen Ländern Afrikas, Asiens und der arabischen Welt finden sich Fälle von konservativen Angriffen auf Frauenrechte. Ganz zu schweigen von den zunehmenden Angriffen auf die sogenannte „Gender-Ideologie“ und LGBTIQ-Rechte.
Der feministische Kampf ist ins Zentrum der großen politischen Auseinandersetzungen unserer Zeit gerückt. Rechtspopulisten brauchen klare Feindbilder und sind dabei auf der Suche nach polarisierenden Themen. Geschlechterfragen werden oft emotional diskutiert und sind – neben Migrationsfragen – zu einem der zentralen Schauplätze aktueller politischer Konfrontationen geworden.
Doch Feminist_innen weltweit sind nicht bereit Rückschritte hinzunehmen. Viele der prominentesten sozialen Protestbewegungen der letzten Jahre waren und sind feministisch. In Massenprotesten auf der Straße: In Lateinamerika etwa, wo sich unter dem Stichwort „Ni Una Menos“ (nicht eine [Frau] weniger) die Proteste von Argentinien aus über den Kontinent ausbreiteten. In Südafrika, wo Aktivist_innen eine on- und offline Großmobilisierung gegen die endemische Gewalt gegen Frauen erreichten, die zu einem #TotalShutDown aufrief. Oder im Netz: Wo sich der Widerstand gegen die gesellschaftlichen Verhältnisse immer wieder in den Sozialen Medien – etwa unter dem Hashtag #metoo oder #timesup – seine Bahnen bricht.
In der gegenwärtig sehr prominenten Debatte über Digitalisierung und Zukunft der Arbeit bleiben aus feministischer Perspektive wichtige Anliegen unberücksichtigt. Wesentliche Treiber der aktuellen Debatten sind internationale Organisationen und globalen Foren. Feministische Stimmen und die Arbeiter_innenbewegung aus dem Globalen Süden dringen vergleichsweise selten hindurch. Höchste Zeit für eine kritische feministische Bestandsaufnahme – denn die ökonomische Benachteiligung von Frauen gehört immer noch zu einer der gravierendsten Ungleichheiten unserer Zeit.
Im Rahmen des Projektes „The Future is Feminist“ arbeitet die Friedrich-Ebert-Stiftung weltweit mit Feminist*innen aus den Regionen Afrika, Asien & Pazifik, MONA und Latein-Amerika & Karibik zusammen und diskutieren gemeinsame Anliegen zwischen Arbeiterbewegung und Feminist_innen um einen Raum für neue wirkmächtige Allianzen für gesellschaftlichen Wandel zu gestalten. Gemeinsam wollen wir feministische Perspektiven auf die Zukunft unserer Gesellschaften diskutieren und formulieren. Denn: Die ökonomische Benachteiligung von Frauen zählt auch heute noch weltweit zu den gravierendsten Ungleichheitsproblemen unserer Zeit.
Ein Schwerpunkt unserer Arbeit auf globalen Ebene liegt daher auf wirtschaftspolitischen Fragestellungen und kritischen ökonomischen Perspektiven. Dabei wollen wir an die Diskussionen über die Auswirkungen der Digitalisierung und der Zukunft der Arbeit anknüpfen: Wie sieht die Zukunft der Arbeit aus feministischer Sicht aus? Wo sind blinde Flecken in aktuellen Debatten? Welche Fragen werden durch den Digitalisierungs-Hype überdeckt?
Folgende Themen werden dabei im Mittelpunkt stehen:
Zu selten steht die wirkliche Verbesserung des Lebens derjenigen im Mittelpunkt von Innovationen, die es am nötigsten hätten. Um Gerechtigkeit, gleiche Verwirklichungschancen und Menschenwürde für alle zu erreichen, will dieses Projekt mit neuen Ideen dazu beitragen!
Das Projekt schließt dabei an die Arbeit feministischer Netzwerke an, mit denen unsere Büros vor Ort in den Regionen Asien und Pazifik, Lateinamerika und Karibik, Mittlerer Osten und Nordafrika sowie Subsahara-Afrika kooperieren. Es bietet Aktivistinnen Möglichkeiten, sich über brennende Themen sowie regionale Erfahrungen und politische Strategien auszutauschen und soll als Experimentierraum für neue Ideen und Projekte dienen.
Trotz aller Widerstände, wir sind uns sicher: The Future is Feminist!
Feministische Forderungen aus dem Globalen Süden zum UN Global Digital Compact. weiter
In der Coronakrise sind die Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit laut. Doch werden sie auch gehört? Ein Beitrag von Paula Daza.
Wie Thailands neue Entwicklungsstrategie daran scheitert, ihre Wirtschaft in Richtung Gender und soziale Gerechtigkeit zu transformieren.
Ökofeministische Visionen einer anti-extraktivistischen Wirtschafts- und Lebensweise für Lateinamerika
Frauen sind von technologischer Arbeitslosigkeit in besonderem Maße betroffen. Eine neue Studie der FES eröffnet feministische Perspektiven für Asien.
A feminist response must address four key areas: bodily autonomy, ecological sustainability, the care economy, and just financial flows.
Why the domestic space is not necessarily a leisure space for woman in Ecuador in times of COVID-19. By Gabriela Montalvo.
Seite 12 von 15.
Ein feministischer Aktionsrahmen für die Digitalwirtschaft
Perspektiven für eine gendergerechte globale Wirtschaft und Arbeitswelt in post-Corona-Zeiten. weiter
Shevchuk, Sofıia
A justice-centred approach / Sofıia Shevchuk. - Vienna : Friedrich-Ebert-Stiftung - FES Regional Office for International Cooperation - Cooperation and Peace, December 2024. - 7 Seiten = 900 KB, PDF-File. - Electronic ed.: Wien : FES, 2024ISBN 978-3-98628-663-7
Zum Download (PDF) (900 KB, PDF-File)
Garrido Silva, Carolina
Elecciones municipales y regionales en Chile 2024 / Carolina Garrido Silva. - Santiago de Chile : Fundación Friedrich Ebert en Chile, Noviembre 2024. - 26 Seiten = 650 KB, PDF-File. - (Análisis). - (Democracia y derechos humanos). - (FESminismos)Electronic ed.: Santiago de Chile : FES, 2024ISBN 978-956-6410-07-2
Zum Download (PDF) (650 KB, PDF-File)
Less demand, more access and better governance / Ioanna Angelaki, Ioanna-Mirto Chatzigeorgiou, Sandy Fameliari, Natasa Ioannou, Chris Vrettos. - Athens : Friedrich-Ebert-Stiftung Athens Office, December 2024. - 13 Seiten = 170 KB, PDF-File. - (Policy brief). - (Climate change, energy and environment)Electronic ed.: Athens : FES, 2024ISBN 978-618-5779-15-3
Zum Download (PDF) (170 KB, PDF-File)
“The Future is Feminist” ist ein globales Projekt der Friedrich-Ebert-Stiftung, das weltweit mit Feminist_innen zusammenarbeitet, um positive Visionen für eine bessere Zukunft zu entwickeln, die sich auf Themen der Wirtschaftspolitik und kritische ökonomische Perspektiven konzentrieren. Insbesondere analysiert das Projekt die Folgen der Digitalisierung und die Zukunft der Arbeit. Es identifiziert gemeinsame Anliegen von Feminist_innen und Arbeiterbewegungen, um Raum für neue starke Allianzen, die auf sozialen Wandel abzielen, zu schaffen. Das Projekt ist eine Weiterführung feministischer Netzwerke in den Regionen Asien-Pazifik, Lateinamerika und Karibik, Mittlerer Osten und Nordafrika sowie Sub-Sahara Afrika. Es bietet Aktivist_innen die Möglichkeit Ideen zu brennenden Themen, regionalen Erfahrungen und politischen Strategien auszutauschen und dient gleichzeitig als Raum, um mit neuen Ideen zu experimentieren.