Über das Projekt
Die großen Stabilisierungsmissionen im Rahmen der Vereinten Nationen in Afrika werden zunehmend beendet. Vor dem Hintergrund einer neuen multipolaren Realität hat der afrikanische Kontinent in den letzten Jahren eine Vielzahl von Friedensmissionen unter afrikanischer Führung erlebt. Während einige afrikanische Staaten die Initiative und Führung von ad-hoc-Koalitionen und Missionen auf dem Kontinent für sich beanspruchen, besteht weiterhin der umfassende Rahmen der Afrikanische Union, um afrikanische Eigenverantwortung für friedensunterstützende Interventionen auf dem Kontinent zu fördern.
Die internationale Arbeit der FES möchte multilaterale Ansätze für Frieden und Sicherheit, die auf dem Prinzip der kollektiven Sicherheit beruhen, stärken. Im Mittelpunkt des Projekts steht daher die Frage, wie sich Interessenpolitik in der regionalen Nachbarschaft und wertebasierter Multilateralismus miteinander vereinbaren lassen. Absicht ist es, regional geführte und international unterstützte afrikanische Ansätze für Frieden und Sicherheit und die zivilgesellschaftliche Beteiligung daran zu stärken. Das Projekt hat das Ziel, gemeinsam mit den Partnern der FES auf dem afrikanischen Kontinent konkrete Kriterien zu entwickeln, die „Geberländer“, Truppensteller und regionale und internationale multilaterale Organisationen nutzen können, um politische, finanzielle und/oder materielle Unterstützung für militärisch geführte Interventionen in Afrika zu leisten.
Unser Ansatz
Die FES verfügt über langjährige vertrauensvolle Beziehungen zu ihren Partnern in der Zivilgesellschaft und der Politik sowie über ein weitreichendes Netzwerk mit Zugang zu politischen Entscheidungsträgern in multilateralen Institutionen und Hauptstädten auf der ganzen Welt. Darauf aufbauend kann sich die FES als einzigartiges Bindeglied zwischen den Lebensrealitäten der Bevölkerung auf dem afrikanischen Kontinent, Akteuren der Zivilgesellschaft, einschließlich Wissenschaft und Think Tanks, afrikanischen und internationalen politischen Entscheidungsträger_innen einbringen.
Das Projekt möchte Debatten über die Zukunft der Friedenssicherung und -durchsetzung anregen. Dadurch soll die Inklusivität der politischen Entscheidungsprozesse und -ergebnisse gestärkt werden, die Transparenz und Rechenschaftspflicht militärischer Interventionen verbessert und die Gestaltung und Unterstützung von Missionen in einer Weise zu beeinflusset werden, die einer langfristigen demokratischen Stabilisierung förderlich ist. Das Projekt beabsichtigt daher, Vertrauensbildung und Dialog auf nationaler, kontinentaler und internationaler Ebene zu erweitern und zu vertiefen.
Koordiniert vom FES-Kompetenzzentrum für Frieden und Sicherheit in Dakar sind die FES-Büros in Mali, Benin, Mosambik, der Demokratischen Republik Kongo und dem Südsudan sowie das FES-Verbindungsbüro zur Afrikanischen Union Mitglieder des Projekts. Zu den wichtigsten Zielgruppen gehören zivilgesellschaftliche Akteure in Ländern, die Truppen im Rahmen internationaler friedensunterstützender Operationen aufnehmen und entsenden; Mitglieder der Legislative und Exekutive nationaler Regierungen, die Truppen von Friedensmissionen empfangen oder entsenden; Mitglieder regionaler und kontinentaler für Frieden- und Sicherheitsmechanismen wie IGAD, ECOWAS, SADC, Afrikanische Union und ihre regionalen Bereitschaftstruppen; deutsche, europäische und internationale politische Entscheidungsträger und multilaterale Institutionen wie die Vereinten Nationen.
Das Projekt „Die Zukunft von Friedensmissionen in Afrika“ wird im Rahmen des Themenfelds Frieden und Sicherheit bearbeitet.