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Am Samstag wurde zum achten Mal der Preis "Der politische Film der Friedrich-Ebert-Stiftung" im Rahmen des Filmfests Hamburg verliehen. Die Jury zeichnete den in Mexiko spielenden Film "La Civil" der rumänischen Regisseurin Teodora Ana Mihai aus.
Ziviler Mut in einer Gesellschaft ohne staatliches Gewaltmonopol. In dem spannenden Politthriller nimmt eine Mutter die Suche nach ihrer entführten Tochter selbst in die Hand. Cielos Tochter Laura wird von einem krinimellen Kartell entführt. Trotz der Zahlung mehrerer Lösegelder bleibt das Kind verschwunden. Von der lokalen Polizei im Stich gelassen, geht die Mutter allein im Sumpf des allgemeinen Misstrauens Hinweisen nach und schmiedet Allianzen mit einem zwielichtigen Helfer. Und je näher Cielo ihrer Tochter kommt, desto tiefer wird sie in die Spirale der Gewalt hineingezogen, deren Opfer sie eigentlich ist.
Die Website zum Film
Die Filmseite beim Filmfest inkl. Trailer und einem aufgezeichneten Filmgespräch mit Teodora Ana Mihai.
Mit LA CIVIL bietet Regisseurin Teodora Ana Mihai einen packenden, die kinematografischen Mittel geschickt nutzenden Film über eine Entführung, Ungerechtigkeit, Korruption und Gewalt. Der Film erzählt die Geschichte von Cielo, einer Mutter in Mexiko, die ihre von einem Kartell entführte Tochter auf eigene Faust sucht und dabei auf erschreckende Weise das Ausmaß einer von kriminellen Strukturen durchzogenen Gesellschaft erfährt.
LA CIVIL hat mit seiner Darstellung von Zivilcourage eine starke und universelle politische Botschaft. Der Film zeigt zudem eine individuelle, weibliche Selbstermächtigung in einer patriarchal geprägten Gesellschaft und zeichnet darüber hinaus ein Schreckensbild eines Landes, in dem das staatliche Machtmonopol und das Vertrauen in Autoritäten erodiert ist und in Folge Chaos, Gewalt und Willkür jederzeit in das Leben treten können.
Regisseurin Teodora Ana Mihai zeigt in ihrem ersten Spielfilm ein beeindruckendes Gespür für den Einsatz cineastischer Stilmittel: Der plötzliche Kontrollverlust nach der Entführung der Tochter sowie die Darstellung roher Gewalt und ihrer Folgen wird durch die geschickte optische Nutzung der Tiefenschärfe dargestellt, während die Kamera in gekonnter Weise durch lange mitreißende Plansequenzen immer nah dran an der Protagonisten bleibt. Die eindrucksvollen Landschaftsaufnahmen und Stadtbilder überzeugen in Gestaltung und Farbgebung und heben Zeit und Raum auf.
Der Plot bleibt lange offen, der Film stets spannend. Das elliptische Erzählen erzeugt einen Sog und treibt die Geschichte voran. Beklemmende, spannende Szenen wechseln gekonnt mit ruhigen, nachdenklichen Momenten ab. Die Charaktere entwickeln sich glaubhaft und zeigen eine realistische Vielschichtigkeit. Insbesondere Hauptdarstellerin Arcelia Ramirez trägt den Film mit ihrer virtuos dargestellten Verzweiflung und zugleich ihrem schier unbezwingbaren Kampfes- und Durchsetzungswillen.
LA CIVIL ist ein starker Debütfilm einer Regisseurin mit großem Gespür fürs Filmemachen und für politisch brisante Themen. Aus diesen Gründen hat sich die Jury entschieden, Teodora Ana Mihai 2021 mit dem Preis „Der politische Film der Friedrich-Ebert-Stiftung“ in der Sektion "Veto!" für die beste Regiearbeit auszuzeichnen.
In unserem Wettbewerb um den Preis »Der politische Film der Friedrich-Ebert-Stiftung« bewerben sich neun Filme mit politischem Anspruch. Doch sie macht mehr aus als nur das Politische. Sie möchten berühren und auch zum Mit-, Nach- und Vordenken anregen. Wenn Qualität und Thema stimmen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort, dann kann ein Film Großes bewirken.
Um die fachliche Bewertung aller Komponenten, die ein Gewinnerfilm haben muss, sicherzustellen, haben wir auch in diesem Jahr eine engagierte und kompetente Jury gesucht – und gefunden:
Seit 2013 ist die Friedrich-Ebert-Stiftung stolze Partnerin des Filmfest Hamburg und richtet die Sektion VETO! mit politischen Filmen aus. Acht Filme mit politischem Anspruch haben sich in diesem Jahr für den Preis »Der politische Film der Friedrich-Ebert-Stiftung« beworben, ein weiterer ilm lief in der Sektion außer Konkurrenz. Das Kino war schon immer mehr als ein Mittel der Zerstreuung – und Politik im Film gibt es vermutlich so lange, wie es das Medium Film überhaupt gibt. Die Welt beobachten und darstellen. Dabei Stellung beziehen und die Zuschauer_innen anregen, ihre Positionen zu überdenken. Mit Bildern bewegen: Das ist für uns der politische Film. Das Besondere: Bei uns können Sie nach den Filmen über das Gesehene mit den Regisseur_innen oder thematisch passenden Gästen sprechen. Wenn wir Sie für unsere Filmabende außerhalb des Filmfestes in unseren Verteiler aufnehmen dürfen, schreiben Sie gern an hamburg@fes.de.
Schauenburgerstraße 49 20095 Hamburg
040-325874-0E-Mail-Kontakt
Gerne schicken wir Ihnen persönliche Einladungen.