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buch|essenz — Prägnante Buchzusammenfassungen mit politischer Einordnung

Mit der buch|essenz stellt die Akademie für Soziale Demokratie Sachbücher von besonderer Bedeutung für den gesellschaftlichen Diskurs als Buchzusammenfassungen für dich bereit.  Sowohl in schriftlicher Form als auch als Audio-Version bieten wir unseren Leser_innen kostenfrei prägnante Zusammenfassungen mit hohem inhaltlichem Anspruch und einer Einordnung aus Sicht der Sozialen Demokratie  von bereits über 100 wichtigen Sachbüchern!

Das Beste an der buch|essenz: Du musst Sachbücher mit mehreren hundert oder gar tausend Seiten nicht gänzlich lesen, um die Kernaussagen und Argumente der Autor_innen zu verstehen – denn genau dies decken unsere kompakten buch|essenzen ab. Du kannst dir mithilfe der Buchzusammenfassungen in nur 10 bis 15 Minuten einen fundierten Eindruck von den Inhalten wichtiger Werke machen und erhältst zugleich eine thematische Einordnung aus Sicht der Sozialen Demokratie. Anhand dessen kannst du leicht entscheiden, ob ein Sachbuch für dich besonders relevant ist und ob du dich noch intensiver damit beschäftigen möchtest.

Unsere Buchzusammenfassungen kommen in zwei Versionen: Wenn du gerade mal keine Zeit zum Lesen hast, kannst du die gesprochene Buchessenz über unsere Website überall abrufen und direktanhören. Jeden Monat kommen neue Buchzusammenfassungen dazu – lass dich einfach von unserem  Kurznachrichten-Dienst „Der Rote Faden" über neue buch|essenzen informieren.

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Ulrike Herrmann (2022): Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden

Ob der Klimawandel allein durch technologische Innovationen erfolgreich bekämpft werden kann, ist nicht klar. Wind- und Sonnenenergie, Wasserstoff oder Batterien lassen sich nicht ohne Weiteres in den notwendigen Größenordnungen produzieren. Was aber passiert, wenn die ökologischen Probleme unserer Zeit nicht durch Technologie gelöst werden können? In diesem Fall wird der Kapitalismus als Wirtschaftssystem selbst transformiert werden müssen: Anstelle von immerwährendem Wachstum müssen Produktion und Konsum schrumpfen. Ulrike Herrmann plädiert nicht für eine pauschale Ablehnung des Kapitalismus. Ihr geht es vielmehr darum zu erklären, was Transformation konkret bedeutet, wenn technologische Innovation allein nicht ausreicht, um den Klimawandel zu stoppen und eine nachhaltige Wirtschaft zu schaffen – und sie will die Gesellschaft auf die Folgen einer solchen Umstellung vorbereiten. Wenn die ökologische Frage immer mehr zu einer Verteilungsfrage wird, müssen Ressourcen wie Energie und Arbeitskraft ähnlich wie in einer Kriegswirtschaft dorthin gelenkt werden, wo sie zur Befriedigung zentraler Bedürfnisse der Menschen sowie zum Erhalt einer intakten Natur und zur Sicherung des Klimas benötigt werden. Dabei stellt sich die klassische Verteilungsfrage zwischen Arm und Reich nicht nur lokal, sondern global.

Lukas Haffert (2022): Stadt, Land, Frust. Eine politische Vermessung

Der Konflikt zwischen Stadt und Land wird auch in Deutschland immer schärfer. Welche Rolle diese Distanz mittlerweile in der Politik spielt und was es tatsächlich auf sich hat mit der inhaltlichen Ferne der Bundespolitik von den Belangen ländlicher Regionen, ist Teil dieser politischen Vermessung. Während die Kluft zwischen den urbanen Zentren und der Peripherie zunimmt, versuchen die Parteien immer stärker, die lokalen Identitäten der Bürger_innen politisch zu mobilisieren. Mehr noch erkennt der Autor den Versuch, diesen Gegensätzen politische Sprengkraft zu verleihen. Die Sicherstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse für alle Bürger_innen ist ein zentraler Handlungsauftrag des Grundgesetzes an die Politik der föderalen Bundesrepublik. Ein wichtiges Anliegen gerade der Sozialen Demokratie ist die Stärkung einer Gesellschaft, deren Mitglieder ihre Lebensbedingungen in demokratischer Weise gemeinsam so gestalten, dass alle Beteiligten in allen Teilen des Landes eine angemessene Teilhabe am gesellschaftlichen Wohlstand und am öffentlichen Leben haben können.

Mareile Pfannbecker & James A. Smith (2022): Alles ist Arbeit. Mühe und Lust am Ende des Kapitalismus

Mareile Pfannebecker und James A. Smith beleuchten die Gegenwart und die Zukunft von Arbeit im sogenannten Spätkapitalismus. Die Grenzen zwischen Arbeit und Nicht-Arbeit verschwinden laut den Autor_innen immer stärker, doch mit der Zunahme dessen, was zu Arbeit wird, werden gleichzeitig viele Arbeitsbiografien immer prekärer. Wie viele andere linke Autor_innen kritisieren Mareile Pfannebecker und James A. Smith die Neoliberalisierung des Arbeitsmarktes. Seitdem verschwimmt der Unterschied zwischen Arbeit und Nicht-Arbeit immer weiter, und doch können immer weniger Menschen mit ihrer Arbeit überhaupt den minimalen Lebensstandard halten – ein Missstand, der gerade für die Soziale Demokratie schwer wiegt. Das Plädoyer der Autor_innen für eine radikale Freiheit in der Gestaltung des postkapitalistischen Lebens verweist auf ein komplexes Spannungsverhältnis zwischen Gerechtigkeit, Solidarität und Autonomie. Eine Politik der Sozialen Demokratie darin zu verorten, wird eine -wenn nicht die zentrale- politische Aufgabe für die Zukunft sein.

Pia Lamberty & Katharina Nocun (2022): Gefährlicher Glaube. Die radikale Gedankenwelt der Esoterik

Die Esoterik ist weit verbreitet und gefährlich. Für ihre Anhänger_innen birgt sie gesundheitliche Risiken in sich, da wirksame Medizin verteufelt wird und stattdessen nutzlose oder sogar schädliche Präparate empfohlen werden. Darüber hinaus kann sie zu Entmündigung, Opferumkehr und Sektenabhängigkeit führen. Doch auch für andere Menschen besteht Gefahr. Denn viele Esoteriker_innen neigen dazu, in antisemitische und rechtsextreme Positionen abzudriften. Das Buch klärt über die Gefahren einer Szene auf, die in der Öffentlichkeit zu wenig beachtet oder unterschätzt werden. Hinter grün-naturverbundener und spiritueller Rhetorik verbergen sich oft handfeste kommerzielle bzw. politische Interessen und ein Weltbild, das im Widerspruch zu den sozialdemokratischen Idealen von Freiheit und Gerechtigkeit steht.

Golineh Atai (2021): Iran. Die Freiheit ist weiblich

Durch ihre persönlichen Schicksale sowie anhand wichtiger historischer Eckpunkte wird nachgezeichnet, wie das Mullah-Regime seit Jahrzehnten alle demokratischen Bestrebungen in Iran unterdrückt und wie die Bevölkerung unter der Verletzung elementarer Menschenrechte, Folter und Hinrichtungen leidet. Zugleich wird damit auch die Geschichte des Widerstands und insbesondere der Frauenbewegung in Iran erzählt. Die Auswirkungen des brutalen Regimes auf das Leben der Menschen in Iran werden deutlich und politische Verantwortungsübernahme wird eingefordert.

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